Welttierschutztag: GRÜNE fordern artgerechte Tierhaltung
Ökopartei informiert über Folgen des expandierenden Fleischkonsums und ruft zur Teilnahme an Montags-Inspektion in Alt-Tellin auf
Viel zu
selten fragen wir uns, was wir eigentlich gerade essen. Dabei ist Essen nicht
nur ein kulinarischer Genuss, sondern eine politische und ethische
Entscheidung. Was hat das Schnitzel auf unserem Teller mit dem Regenwald im
Amazonas zu tun? Und wie hängt es mit ländlicher Armut und Hunger in Kamerun
zusammen? Wie werden die Tiere, die wir essen, gehalten und welche Auswirkungen
hat die Massentierhaltung auf unser Klima? All diese Fragen lassen sich nicht
allein durch einen Blick auf die Verpackung von Wurst und Fleisch im Supermarkt
beantworten.
Aus Anlass
des Welttierschutztages am Freitag
sowie am Montag möchten die GRÜNEN des Kreisverbandes Vorpommern-Rügen über die
Folgen der Massentierhaltung aufklären, indem sie in ihrem Stralsunder Büro am
Alten Markt 7 jeweils zwischen 11 und 13 Uhr den „Fleischatlas“ vorstellen, welchen die Heinrich-Böll-Stiftung in
Kooperation mit dem BUND und der Zeitschrift Le Monde Diplomatique erstellte.
Auf acht Plakaten sind anschaulich die Folgen des weltweit immer weiter
zunehmenden Fleischkonsums auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie den
Flächenverbrauch und die damit verbundenen Klimafolgen dargestellt.
Einer von
der Grünen Bundestagsfraktion in Auftrag gegebenen Studie "Qualzucht bei Nutztieren" zufolge ist die
Leistung sogenannter Nutztiere in den vergangenen Jahrzehnten rapide gestiegen:
Kühe müssen die doppelte Menge Milch geben wie in den 50-er Jahren, Hennen
legen drei Mal mehr Eier und Masthühner wachsen drei Mal so schnell. Auch Sauen
bekommen heutzutage mehr Ferkel und nehmen schneller an Gewicht zu bei
gleichzeitiger drastischer Verkürzung der Lebensspanne. Die Studie kommt zu dem
Schluss, dass die Gesundheitsprobleme ein Ausmaß erreicht haben, vor dem der
Tierschutz die Augen nicht länger verschließen kann und darf.
„Zugleich blüht durch massenweise
Verabreichung vor allem von Antibiotika der legale Drogenhandel im Stall, an
dem Tierärzte sich gesundstoßen“, kommentiert dies Kreissprecher Kai Danter. Zuchtziele müssten verstärkt in Richtung
Gesundheit und Ökologie verändert werden. Es dürfe nicht einfach um möglichst
viel Ertrag gehen, weil das oft zum Leid der Tiere führe, so Danter. „Wir
wollen die Sau raus lassen und was der Bauer nicht kennt, soll die Kuh nicht
fressen“.
Die GRÜNEN rufen überdies zur
Teilnahme an der sogenannten Montags-Inspektion der Bürgerinitiative gegen
Europas größter Ferkelfabrik bei Alt Tellin am Montag, 7. 10. 2013 um 15 Uhr ab
Gutshaus Wietzow auf. An jenem Tag besucht auch Thomas Schröder, Präsident des
Deutschen Tierschutzbundes in Begleitung von Landwirtschafts-Minister Till
Backhaus die Anlage.
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