Lubmin/Greifswald/Rügen. (ostSeh) Der Castor-Transport ist am Donnerstag Abend gegen 22 Uhr im Zwischenlager Nord bei Greifswald angekommen. Auf den letzten 15 Kilometern der Strecke gab es unerwartet hohen Widerstand. An allen Bahnübergängen versammelten sich Menschen mit Bannern „ Atomkraft Nein danke“. Diese zierten sogar Kinderwagen, selbst die Bundeskanzlerin wurde angerufen mit: „Angela – Hilf uns“.
Klirrende Kälte, eisiger Wind und permanenter Schneefall begleiteten die Protestaktionen. Doch überall entlang der Strecke gab es eine hervorragende Versorgung mit heißem Tee und sogar Decken. Wer draußen war, konne im Museumshafen Wärme mittels Suppe tanken.
Zwei Robin-Wood-Aktivisten, die sich auf dem letzten Stück an die Schienen ketteten und ihre Unterarme miteinbetonierten, sorgten für einen sechsstündigen Stopp des Castor-Transportes.
Viele Demonstranten harrten stundenlang an der Strecke und den Bahnübergängen aus. Eine harte Probe, doch sorgte dieser Stopp auch für ein Kennenlernen neuer bzw. Wiedersehen vieler Aktivisten aus den Bürgerinitiaven gegen das Steinkohlekraftwerk Lubmin.
„Etliche Bürger aus Vorpommern, insbesondere die aus den ländlichen Regionen, erkennen mehr und mehr, welche Gefahren die Lagerung von hochradioaktivem Atommüll beinhalten und aufgrund der Größe des Zwischenlagers Nord die Sorge nicht unberechtig ist, dass hier der gesamte westdeutsche Atommüll eingelagert werden soll. Mit diesem Transport von vier Castoren mit hochradioaktivem Müll aus Karlsruhe wurde ein Dammbruch vollzogen,“ so Christa Labouvie, Vorstandsmitglied der immer noch existierenden Bürgerinititaive gegen das Steinkohlekraftwerk Lubmin.
Bekanntlich hat sich Dong Energý vor genau einem Jahr aus dem Vorhaben zurückgezogen. „Aufhören werden wir aber erst, wenn wir den Totenschein für den Kohlemeiler schriftlich haben. Allerdings gibt es mittlerweile auch ernsthafte Überlegungen, den Satzungszweck unserer BI zu erweitern. Das Zwischenlager droht zu einem Atomklo der Nation zu werden. Seine Größe weckt Begehrlichkeiten beim Bund, die der Industrie das Problem „Atommüll“ großzügig abnimmt. Durch die Laufzeitverlängerung kommen weitere 4000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll dazu. In Sellafield und La Hague warten zudem zigtausend Tonnen auf ihre Abholung nach Deutschland. Die allerdings auch aus Deutschland stammen und nicht auf Dauer mangels eigener Löäsung in unseren Nachbarländern Frankreich und England lagern können.
„Wir sehen nicht nur unsere Gesundheit gefährdet. Permanent werden radioaktive Teilchen durch die Lüftungsklappen der Halle im ZLN in die Atmosphäre entlassen und verteilt. Also sehen wir uns auch von der Bundesregierung und von der EWN verraten und getäuscht“, so Michael Woitacha, der Vorsitzende der BI. „Je mehr Atommüll im ZLN gelagert wird, desto eher gelangen die radioaktven Teilchen, die noch gefährlicher als die Strahlen sind, über die Luft in Wasser und Böden und damit in unsere Nahrungskette. Das Krebsrisiko steigt um ein Vielfaches“ warnt Woitacha.
Der Bevölkerung wurde immer wieder versichert, das ZLN sei nur für die Lagerung der Reaktoren und Spaltabfälle der DDR-Kernkraftwerke Rheinsberg und Greifswald gebaut worden. Dafür verbürgte sich Frau Angela Merkel 1995, damals Umweltministerin, sogar persönlich. Heute hört sich das so an: Es gibt für den ganzen deutschen Atommüll zum Zwischenlager Nord keine Alternative. Fakt ist natürlich, dass bisher auch keine geschaffen wurde.
Die Landesregierung respektive auch der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern sind gegen die zusätzliche Mülleinlagerung im ZLN. Sämtliche Anrainer-Kommunalparlamente haben sich inzwischen auch dagegen ausgesprochen und lehnen die Castortransporte über ihre Gebiete entschieden ab.
"Wir fühlen uns als Bürger getäuscht, die Atompolitik der Bundesregierung ist desaströs und unverantwortlich, und wehren uns dagegen, als Atomklo der Nation missbraucht zu werden", so Labouvie.
"Der Müll soll da gelagert werden, wo er entsteht. Keine Transporte kreuz und quer durch das Land, wir Ostdeutschen sind nicht der Müllschlucker für die Bundesländer, die zwar Atommüll produzieren aber ihn nicht bei sich lagern wollen. Die Politik versagt mal wieder auf der ganzen Linie".
„Ich denke, es zeichnet sich ab, dass wir uns mit den noch bestehenden Bürgerinitiaven neu aufstellen werden“, mutmaßt daher Christa Labouvie. „Wir müssen es als Bürger wohl selbst in die Hand nehmen, unsere Interessen zu bewahren. Der nächste Castortransport im Frühjahr wird in die Widerstandsgeschichte von Mecklenburg-Vorpommern eingehen, das steht fest".
Klirrende Kälte, eisiger Wind und permanenter Schneefall begleiteten die Protestaktionen. Doch überall entlang der Strecke gab es eine hervorragende Versorgung mit heißem Tee und sogar Decken. Wer draußen war, konne im Museumshafen Wärme mittels Suppe tanken.
Zwei Robin-Wood-Aktivisten, die sich auf dem letzten Stück an die Schienen ketteten und ihre Unterarme miteinbetonierten, sorgten für einen sechsstündigen Stopp des Castor-Transportes.
Viele Demonstranten harrten stundenlang an der Strecke und den Bahnübergängen aus. Eine harte Probe, doch sorgte dieser Stopp auch für ein Kennenlernen neuer bzw. Wiedersehen vieler Aktivisten aus den Bürgerinitiaven gegen das Steinkohlekraftwerk Lubmin.
„Etliche Bürger aus Vorpommern, insbesondere die aus den ländlichen Regionen, erkennen mehr und mehr, welche Gefahren die Lagerung von hochradioaktivem Atommüll beinhalten und aufgrund der Größe des Zwischenlagers Nord die Sorge nicht unberechtig ist, dass hier der gesamte westdeutsche Atommüll eingelagert werden soll. Mit diesem Transport von vier Castoren mit hochradioaktivem Müll aus Karlsruhe wurde ein Dammbruch vollzogen,“ so Christa Labouvie, Vorstandsmitglied der immer noch existierenden Bürgerinititaive gegen das Steinkohlekraftwerk Lubmin.
Bekanntlich hat sich Dong Energý vor genau einem Jahr aus dem Vorhaben zurückgezogen. „Aufhören werden wir aber erst, wenn wir den Totenschein für den Kohlemeiler schriftlich haben. Allerdings gibt es mittlerweile auch ernsthafte Überlegungen, den Satzungszweck unserer BI zu erweitern. Das Zwischenlager droht zu einem Atomklo der Nation zu werden. Seine Größe weckt Begehrlichkeiten beim Bund, die der Industrie das Problem „Atommüll“ großzügig abnimmt. Durch die Laufzeitverlängerung kommen weitere 4000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll dazu. In Sellafield und La Hague warten zudem zigtausend Tonnen auf ihre Abholung nach Deutschland. Die allerdings auch aus Deutschland stammen und nicht auf Dauer mangels eigener Löäsung in unseren Nachbarländern Frankreich und England lagern können.
„Wir sehen nicht nur unsere Gesundheit gefährdet. Permanent werden radioaktive Teilchen durch die Lüftungsklappen der Halle im ZLN in die Atmosphäre entlassen und verteilt. Also sehen wir uns auch von der Bundesregierung und von der EWN verraten und getäuscht“, so Michael Woitacha, der Vorsitzende der BI. „Je mehr Atommüll im ZLN gelagert wird, desto eher gelangen die radioaktven Teilchen, die noch gefährlicher als die Strahlen sind, über die Luft in Wasser und Böden und damit in unsere Nahrungskette. Das Krebsrisiko steigt um ein Vielfaches“ warnt Woitacha.
Der Bevölkerung wurde immer wieder versichert, das ZLN sei nur für die Lagerung der Reaktoren und Spaltabfälle der DDR-Kernkraftwerke Rheinsberg und Greifswald gebaut worden. Dafür verbürgte sich Frau Angela Merkel 1995, damals Umweltministerin, sogar persönlich. Heute hört sich das so an: Es gibt für den ganzen deutschen Atommüll zum Zwischenlager Nord keine Alternative. Fakt ist natürlich, dass bisher auch keine geschaffen wurde.
Die Landesregierung respektive auch der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern sind gegen die zusätzliche Mülleinlagerung im ZLN. Sämtliche Anrainer-Kommunalparlamente haben sich inzwischen auch dagegen ausgesprochen und lehnen die Castortransporte über ihre Gebiete entschieden ab.
"Wir fühlen uns als Bürger getäuscht, die Atompolitik der Bundesregierung ist desaströs und unverantwortlich, und wehren uns dagegen, als Atomklo der Nation missbraucht zu werden", so Labouvie.
"Der Müll soll da gelagert werden, wo er entsteht. Keine Transporte kreuz und quer durch das Land, wir Ostdeutschen sind nicht der Müllschlucker für die Bundesländer, die zwar Atommüll produzieren aber ihn nicht bei sich lagern wollen. Die Politik versagt mal wieder auf der ganzen Linie".
„Ich denke, es zeichnet sich ab, dass wir uns mit den noch bestehenden Bürgerinitiaven neu aufstellen werden“, mutmaßt daher Christa Labouvie. „Wir müssen es als Bürger wohl selbst in die Hand nehmen, unsere Interessen zu bewahren. Der nächste Castortransport im Frühjahr wird in die Widerstandsgeschichte von Mecklenburg-Vorpommern eingehen, das steht fest".
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