![]() |
Ab 2014 sollen Kaltwasserkorallen wie „Lophelia pertusa“ in den Aquarien des OZEANEUMs zu sehen sein. Foto: Uli Kunz |
Kaltwasserkorallen aus Norwegen im OZEANEUM Stralsund eingetroffen
Stralsund. Wie leuchtend
bunte Farbtupfer ziehen sie sich an den Kontinentalhängen des Atlantiks
entlang: Kaltwasserkorallen. Einem Team um den OZEANEUMs-Taucheinsatzleiter
Henning May ist es nun gelungen, einige wenige Exemplare dieser noch weitestgehend
unbekannten, zerbrechlichen Schönheiten nach Stralsund zu bringen. Ab 2014
sollen Gorgonien und andere Kaltwasserkorallen sowie Medusenhäupter in den
Aquarien des OZEANEUMs zu sehen sein.
Nicht in den warmen tropischen Gewässern,
sondern in kalten Tiefen bis zu 1.000 Meter von Norwegen bis Marokko erstreckt
sich das weltweit größte Korallenriff über den Meeresgrund. „Das flachste
bekannte Vorkommen von Kaltwasserkorallen befindet sich im Trondheimfjord in
unter 100 Meter Wassertiefe.“, erzählt Henning May. Gemeinsam mit Forschern vom
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und fünf Tauchern der Organisation
Global Underwater Explorers machte sich der Taucheinsatzleiter des OZEANEUMs
Ende Juni auf den Weg nach Norwegen, um Kaltwasserkorallen für die Aquarien in
Stralsund zu beschaffen. Nach elf anstrengenden Taucheinsätzen in 6°C kaltem
Wasser und sehr starker Strömung ist das Team nun mit der wertvollen Fracht in
Stralsund angekommen. Nachdem die Beschaffung der Korallen geglückt ist, stehen
die Aquarianer des OZEANEUMs vor der anspruchsvollen Aufgabe, den Lebensraum
der empfindlichen Lebewesen in den Aquarien nachzubilden.
Im Gegensatz zu tropischen Korallen, die
einen Teil ihrer Energie mithilfe von pflanzlichen Symbionten beziehen, die wiederum
Sonnenlicht benötigen, ernähren sich die Vertreter aus den kalten und dunklen
Gewässern ausschließlich von Plankton und organischen Partikeln. Obwohl noch
weitestgehend unerforscht, bergen Schleppnetze und der Transport von Sedimenten
bereits Gefahren für die empfindlichen Kaltwasserkorallen. Der Klimawandel und
die damit einhergehende Erwärmung der Meere sowie die Verschmutzung der Ozeane
stellen ebenfalls eine Bedrohung für die Lebewesen dar.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen