Der Seenotkreuzer Vormann Jantzen der DGzRS kam vor der Nordostküste Rügens bei Starkwind einem manövrierunfähigen Angelkutter zu Hilfe. © (DGzRS/Wolfgang Scholz) |
Seenotretter bewahren Angelkutter mit 13 Menschen an Bord vor der Strandung
(DGzRS 23.04.) Bei
starken Nordostwinden haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Mittwoch, 23. April 2014, vor der Insel
Rügen einen Angelkutter vor der Strandung bewahrt. Der Kutter „Möwe“ aus
Sassnitz mit elf Ausflüglern und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord war nach
einem Maschinenschaden in Gefahr geraten.
Gegen 14.30 Uhr lief der Alarm telefonisch an Bord des Seenotkreuzers Vormann Jantzen der DGzRS auf, der derzeit in Sassnitz auf Rügen stationiert ist. Die Seenotretter liefen sofort aus und nahmen Kurs auf die „Möwe“. Sie trieb zu dieser Zeit knapp eine Seemeile (etwa 1,5 Kilometer) vor der Nordostküste Rügens nahe Kollicker Ort.
Bei
auflandigem Wind der Stärke Nordost 6 (rund 50 km/h Windgeschwindigkeit) und
bis zu zwei Metern Seegang warf die Besatzung den Anker. „Er hielt jedoch nicht
richtig. Wir haben deshalb die ,Hebel auf den Tisch‘ gelegt, um den Kutter so
schnell wie möglich zu erreichen“, berichtet Uwe Radloff, Vormann der Vormann
Jantzen.
Der
Seenotkreuzer traf nach halbstündiger Fahrt durch regnerisches Starkwind-Wetter
bei dem etwa 15 Meter langen Havaristen ein. Sofort stellten die Seenotretter
eine Leinenverbindung her und nahmen die „Möwe“ auf den Haken. Sie brachten
Schiff und Besatzung sicher nach Sassnitz.
Die
vierköpfige Besatzung der Vormann Jantzen hatte bei diesem Einsatz
internationale Verstärkung: Zwei Kollegen der schwedischen
Schwestergesellschaft der DGzRS waren zufällig zu einem Informationsbesuch an
Bord, als die Alarmierung hereinkam. Vormann Radloff zögerte nicht lange: „Wir
wissen nie genau, was uns draußen erwartet. Zusätzliche erfahrene Hände können
deshalb sehr nützlich sein.“ Die beiden Kollegen nahm er kurzerhand mit in den
Einsatz. Seenotrettung ist eben international – manchmal gilt dies sogar „vor
der Haustür“ im eigenen Revier.
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