Zeitreise: Anfang Mai schlüpfen in Binz die Mitglieder der „historischen Gesellschaft“ in Kostüme aus der Zeit der Sommerfrische. Foto: Ostseebad Binz
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Zeitmaschine Binz: 100 Jahre zurück in die Sommerfrische
Ostseebad
Binz, April 2014 (gr) Anfang Mai wird in Binz an den Uhren gedreht. Es geht
rund 100 Jahre zurück in die Vergangenheit. Die Reisenden erwartet dort das
Seebad der Belle Époque: Elegante Damen in hochgeschlossenen Kleidern spazieren
plaudernd durch den Kurpark. Herren wandeln im Gehrock auf der Strandpromenade
und lüpfen zum Gruß den Zylinder. Das alles vier Tage lang vor der herrlichen
Kulisse der Bäderarchitektur-Villen. Es ist wie im Film, nur besser, weil
Besucher – mit oder ohne Kostüm – zum Mitmachen eingeladen sind.
Es sind vor
allem die Tage der „historischen Gesellschaft“. Anfang Mai schlüpfen rund 60
Binzer Bürger in die stilechten Kostüme aus der Zeit der Sommerfrische. Sie
flanieren durch den Ort, begleiten Ausflüge, gehen zu Konzerten, suchen das
Gespräch mit Besuchern und lassen sich gerne fotografieren. Wer ihnen zuschaut
oder sogar mitmacht, bekommt eine Vorstellung davon, wie die Haute-Volée damals
den Sommer über in Binz residierte . Und wer
kein Highlight dieser Zeitreise verpassen möchte, heftet sich am besten an ihre
Fersen.
Am 1. Mai
wohnt die „historische Gesellschaft“ dem Anbaden bei. Mit musikalischer
Begleitung wird ganz im Zeichen alter Tradition die Badesaison eröffnet, wenn
sich um 14.30 Uhr die ersten Mutigen in gestreiften Trikots in die Wellen der
kalten Ostsee stürzen. Alsdann flaniert die Gesellschaft über die
Strandpromenade in die Bar der Villa Salve, einem Hotel mit Restaurant, erbaut
1899. Hier nippt man an einem Cocktail wie
ihn dort bereits die Gräfin Kreis ihren Gästen kredenzen ließ: einem Gibson,
einem Mint Julep oder einem Tom Collins.
Am nächsten
Mittag unternimmt die Gesellschaft einen Ausflug mit dem historischen Dampfzug
„Rasender Roland“ zum Jagdschloß Granitz. Am Samstag folgt eine Exkursion mit
romantischem Picknick zum Königsstuhl, dem bekanntesten Punkt der Rügener
Kreideküste. Caspar David Friedrich hatte die Kreidefelsen der Insel vor fast
200 Jahren auf Leinwand verewigt und damit zum Sehnsuchtsziel für Romantiker
gemacht.
Am Sonntag
ist ein Tennisturnier geplant, denn bereits vor
hundert Jahren gaben sich Sommerfrischler in Binz dieser vergnüglichen
Körperertüchtigung hin. Mitglieder des örtlichen Tennisvereins und Gäste
spielen in historischen Kostümen im gemischten Doppel um den Wanderpokal der
Kurdirektion. Alternativ wird im Naturerbe Zentrum Rügen ein Spaziergang mit
dem Fürstlichen Revierförster Constantin Hahnel (1865-1935) über den
Baumwipfelpfad dargeboten, schwärmerische Gedanken und Verse über Rügens
Landschaft inklusive.
Zum
Abschluss der sechsten Binzer Zeitreise lässt sich die „historische
Gesellschaft“ zu einer vergnüglichen Kaffeetafel auf dem Kurplatz nieder. Dazu
spielen die Damen des Berliner Orchesters „Les Belles du Swing“ Melodien aus
den 20er bis 40er Jahren.
Das
komplette Programm der Binzer Sommerfrische finden Sie hier.
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