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Freitag, 11. März 2011

Stralsund: Ministerium eine Nase gezeigt mit schwimmendem Klassenzimmer

Die „Penck“ beim Ablegen in Stralsund in Richtung Wismar. 
Foto: Meeresmuseum

Unternehmensgruppe Krebs und Deutsches Meeresmuseum kooperieren

Stralsund. (ostSeh) „Dies ist ein sehr schöner Tag für das Deutsche Meeresmuseum“, strahlte ein glücklicher Holger Brydda vom Förderverein des Museums mit der Sonne um die Wette. Anlass dafür war die Unterzeichnu...ng eines Kooperationsvertrages zur gemeinsamen zukünftigen Nutzung der „Penck“ zwischen der Unternehmensgruppe Krebs, dem Deutschen Meeresmuseum und dem Förderverein Deutsches Meeresmuseum.

Hintergrund: Die Unternehmensgruppe Krebs aus Wismar ist neuer Eigner des ehemaligen Forschungsschiffes „Prof. Albrecht Penck“. Per Zufall kam Holger Brydda mit Unternehmer Detlef Krebs ins Gespräch und konnte ihn spontan dafür begeistern, mit dem Deutschen Meeresmuseum zu kooperieren, welches das Schiff ursprünglich in Eigenregie als schwimmendes Klassenzimmer betreiben wollte. Mit einem starken wirtschaftlichen Partner an der Seite kann diese Vision nun doch zum Teil realisiert werden, so dass das Museum jetzt im wahrsten Sinne des Wortes mit im Boot ist.

So bleibt der „Penck“ auch das vom Bildungsministerium vorgesehene Schicksal der Verschrottung erspart, die Fahrtüchtigkeit ist weiterhin gewährleistet und das Schiff kann zusätzlich für pädagogische Aktivitäten genutzt werden, betonte Andreas Tanschus vom Deutschen Meeresmuseum. Museumspädagogin Birgit Kadach hat schon viele Ideen im Kopf für Projekttage und eventuelle Ausfahrten. Dies beinhaltet u. a. die nun unterzeichnete Kooperationsvereinbarung, wonach die „Penck“ während der Liegezeiten im Heimathafen Stralsund den Museumspädagogen zur Verfügung stehen soll. So wird für den Winter ein Liegeplatz vor dem OZEANEUM avisiert, im Sommer könnte man im NAUTINEUM auf dem Kleinen Dänholm anlegen.

Zunächst gehe es laut Detlef Krebs vor allem darum, den Originalcharakter des Schiffes weitestgehend zu erhalten. Außerdem sind sich alle Beteiligten einig, dass die „Prof. Albrecht Penck“ auch weiterhin diesen Traditionsnamen tragen soll. Übrigens haben Schiff und Museum eine schöne Gemeinsamkeit, begehen doch beide Institutionen in diesem Jahr ihr 60jähriges Jubiläum.

Auch Holger Wandsleb vom Bildungsministerium zeigte sich bei dieser für sie kostenneutralen Lösung erfreut über die aktuelle Entwicklung und bezeichnete die unvorhergesehene Kooperation plötzlich als beispielhaft und vorbildlich für die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Das hörte sich die letzten Monate doch ganz anders an, als das Ministerium aus Angst, an dem Schiff kleben zu bleiben, alle Register zog. Aus seiner Sicht ist das Lernen an Bord ein besonderes Privileg und einmaliges Erlebnis für den wissenschaftlichen Nachwuchs – unsere Forscher von morgen.

Derzeit ist das fahrtüchtige Schiff für Instandsetzungsarbeiten auf dem Weg in die Wismarer Werft, damit es ab Mai wie geplant offshore einsatzfähig ist.

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