Märzkonzert im Grundtvighaus: Silke Eberhard Trio
Schon das dritte
"Bonbon" in diesem Jahr und schon wieder ein Trio.
Am Samstag, dem 16.
März 2013, spielt in der Seestraße 3 in Sassnitz das
Silke
Eberhard Trio,
Beginn: 20:00 Uhr,
Einlass: 19:00 Uhr,
Einttritt: 12 EUR,
ermäßigt 8 EUR, junge Leute unter 21 Jahre, auch in diesem Jahr Null EUR.
*Besetzung:*
Silke Eberhard -
altosax
Jan Roder - bass
Kay Lübke - drums
Die folgende
Rezension beschreibt sehr gut, auf was wir uns freuen können:
Blicke zurück nach
vorn
"Diese Musik
schwingt und swingt sich ganz entschieden ein in den schon ein gutes halbes Jahrhundert
fließenden Strom des "New Thing" im Jazz. Sie ist ein nachdrückliches Bekennerschreiben
der Nachgeborenen zu Dolphy, Coleman, Mingus und
Monk.
Silke Eberhards
Musik kommt von da her und ist dennoch ganz und gar eigenständig. Im verwendeten
Ausgangsmaterial der Kompositionen, im Gestus, in seiner Frische und Vitalität.
Und im packenden improvisatorischen Zugriff. Sie führt ihren Hörer nicht ins
Museum, sondern in ein Heute, das sich seiner Herkunft
bewusst ist und spielerisch mit ihr umzugehen vermag."
/(Ulrich
Steinmetzger, Linernotes zu "Being")/
Deklinationen des
Altsaxophons
Keiner, der heute
Altsaxofon spielt, kann, darf und will Vorläufer auf seinem Instrument ignorieren. Auch die
Wahlberlinerin Silke Eberhard tut das nicht. Ganz
im Gegenteil, denn jeder muss in solchen Deklinationen des Instruments Seins finden, will er nicht belanglos
klingen oder nur ein Wiedergänger der Geschichte
sein. In zwei ausführlichen und einzigartigen Hommagen hat sich Silke Eberhard dezidiert ihren
Altvorderen gewidmet. Ihre Kunst besteht dabei darin, die Last der Geschichte in eine
Lust für die Gegenwart umzumünzen.
Zusammen mit Aki
Takase widmete sie sich 2007 ganzen 32 Kompositionen Ornette Colemans. Im letzten Jahr ging
Silke Eberhard mit einer solchen Ahnenanverwandlung
noch einen Schritt weiter. In einem enzyklopädischen Opus, das ohne Vergleich ist, hat sie
das kompositorische Gesamtwerk Eric Dolphys für Bläserquartett neu arrangiert
und in einem mehr als 90minütigen Programm weitergedacht.
(POTSA LOTSA -- the
complete works of Eric Dolphy, JW 86 -- mit
Nikolaus Neuser, Patrick Braun, Gerhard Gschlößl). Aber Silke Eberhard agiert auch
in diversen Side-Projekten: in Duos mit Günter "Baby" Sommer oder
Dave Burrell, in Ulrich
Gumperts Orgelquartett, im Quintett "Croomp" mit der österreichischen Posaunistin
Petra Krumphuber, dem Quartett des portugiesischen Schlagzeugers Rui Faustino oder
dem schottischen Trio NeWt.
Bei all den
Aktivitäten aber bildet für Silke Eberhard ihr Trio mit Kontrabassist Jan Roder und
Schlagzeuger Kay Lübke das Zentrum. Dies ist ganz unbedingt ihr Format für die
eigene Musik, für das offensive De- und Neukonstruieren
der Spurenelemente, für eine Musik, die abstrakt ist und doch
swingt auf der Höhe
der Zeit. Roder und Lübke gießen dafür ein felsenfestes Fundament. Voller Finesse tun sie
das, enorm druckvoll, obwohl (oder gerade weil)
Roder grund-sätzlich unverstärkt spielt auf diesem Dutzend Stücke. Ganz ideal führen die beiden vor,
dass so ein Gespann im modernen Jazz dieser Tage aus viel mehr bestehen muss als
aus emanzipierten Rhythmusknechten. Sie nehmen sich alle Freiheiten,
grundieren, stützen und treiben diese zwölf Stücke, treffen sich zu wundervollen
Duopassagen voller Kraft und Subtilität.
Diese beiden
Vokabeln kennzeichnen diese zweite CD des Trios, die unterm von Kurt Schwitters'schen
Lautmalereien angeregten Titel die Schönheit des Seins feiert. In einem ebenso
furiosen wie durchdachten Springen und Schwingen im Dreieck wird das getan, voller
Energie und Fantasie und mit jeder Menge improvisatorischer
Ideen. Die Geschichte dieser Band seit dem Debüt von 2008 (Jazzwerkstatt 027) ist
weitergegangen mit Konsequenz, Entdeckerfreude und Souveränität. Nichts verliert
sich hier im Spontanen. Silke Eberhard spielt ausschließlich
Altsaxofon diesmal, wobei sie ein 40er-Jahre-Equipment benutzt, mit dem sie dem Sound der Ahnen
bis zu Johnny Hodges nahekommt, um von dort ihre Bögen zu schlagen. "Da ist
noch lange nicht alles gesagt", sagt sie und unterstreicht mit dieser
ausgewogenen, kurzweiligen Musik nachdrücklich, dass sie mehr denn je eine der
wichtigsten Stimmen des aktuellen deutschen Jazz ist.
Ulrich Steinmetzger
(Liner Notes zu: What a beauty Being)
DANK
Wir möchten uns
ganz herzlich für die Unterstützung dieses Konzertes bedanken bei
Herrn Hubert Ellers
- Störtebeker Apotheke Sassnitz,
Frau Erika Rienow -
Tourismus Servioce Sassnitz,
Herrn Thomas
Kursikowski - Gastmahl des Meeres,
Frau Gisela
Hofer-Löffler - FOTO-OBJEKTE GRAFIKDESIGN,
Herrn Holger
Kutscher - Reisebüro am Kreisverkehr,
dem Aktionsprogramm
Mehrgenerationenhäuser II und dem Grundtvighaus e.V.
sowie den
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unseres Hauses.
Für Förderer und
Spender der Konzertreihe "Konzert im Grundtvighaus 2013"
möchten wir an
dieser Stelle unser Bankverbindung nennen:
Grundtvighaus e.V.,
Konto 306316956, BLZ 13091054, Pommersche Volksbank,
Zahlungsgrund:
Konzert im Grundtvighaus.