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Donnerstag, 29. Juli 2010

Rügen: Rescue Kochschule im Schwimmlager.

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Dass zum Zubereiten von schmackhaften und gesunden Gerichten auch Kräuter gehören - und auch welche Sorten - vermittelte Stefan von Heine kürzlich den Kindern im DLRG Schwimmlager bei der zweiten Rescue-Kochschule.

Foto: ostSeh/Küstermann

Thiessow. (ostseh) Das ist die neueste Idee von Ambiance Küchenchef und Hoteldirektor Stefan von Heine. Dafür hatte er eigens seinen Schein als DLRG-Rettungstaucher gemacht. Nun führte er das zweite mal Kinder an die Prinzipien gesunder Ernährung heran. Mit Grillen als Anreiz und Kräuterkunde als Kür. Genau 64 an der Zahl waren es im Schwimmlager Thiessow auf Rügen, das dieser Tage seinen Abschluss fand.

"Sport kostet viel Energie und da passt gesunde Ernährung genau dazu", sagt der Ausbildungsleiter und Vorsitzender der DLRG Bergen Jörg Wienberg nach zehn Tagen Schwimmlager. Und weil es so viele Kinder sind, holte sich Stefan von Heine Jörn Weißberg vom Dorint-Hotel Binz mit hinzu. Neben seiner eigenen, eingespielten Crew.

Und was gab es? Würste, klaro, Pute, Schwein und zahlreiche Gemüse- und Salatvariationen mit einem vornehmlich aus Melone und Früchten zubereitetem Nachtisch.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Rügen: Wissower Klinken unbeschädigt

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Fotos: ostSeh/küstermann

Sassnitz/Rügen Bei dem Kreideabbruch vom Dienstag ungefähr 500 Meter südlich der Wissower Klinken ( zweigeteilte kreideformation NICHT Motiv CASPAR DAVID FRIEDRICHS) an der Rügener Kreideküste ist vermutlich niemand verletzt worden. Von einer Urlauberin alarmierte Rettungskräfte haben ihren Sucheinsatz am Dienstag Abend bereits wieder beendet.

Die Wissower Klinken sind entgegen anderslautender Meldungen nicht davon betroffen.

Der rund 25 mal fünf Meter messende Abbruch hat nur Geröll und Kreide mit sich geführt. Nördlich der Klinken ist ebenfalls ein größerer, älterer Abbruch mit Bäumen und Geröll zu sehen.

Ungewöhnlich ist die Zeit der Abbrüche, die normalerweise nach Perioden großer Nässe im Frühjahr auftreten. Möglicherweise (Expertenmeinung zur Bestätigung??) wirkt die langanhaltende Hitze jedoch ebenso Material- und Volumenverändernd.

Hintergrund

Auf Rügen brechen immer wieder Teile der Kreideküste ab. Vor allem im Frühjahr nach starkem Frost. Zuletzt waren es Teile der sogenannten Jaromarsburg am Kap Arkona am 19. Januar 2008. In Lobbe begrub im Januar 2005 ein Mergelabbruch eine Urlauberin unter sich. Die Küste Lohmes brach danach am 20. März 2005 in der Größe zweier Fußballfelder ab und stürzte in den Hafen. Der Abbruch reichte bis zu zwei Meter vor die Grundmauern eines Therapiezentrums, das in Folge ferngelenkt abgerissen werden musste. Der Hang Lohmes und die Hafenanlagen waren bis vergangenes Jahr in Folge gespert.

Rügen: 2. Zauberweltenfestival mit 3 Bühnen im Seepark Sellin

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Fotos: ostSeh/cocolores

Neue Open Air Theaterinszenierung „Rujana und der Lindwurm

Mit vielen brandneuen Shows überrascht ab 29. Juli bis 1. August die Crew von COCOLORUS BUDENZAUBER die Besucher des 2. Zauberweltenfestivals Sellin.

Sellin. (ostSeh) Auf dem bunten Fantasy-Spektakel mit großem historischem Markt, Ritter- und Wikingerlager werden täglich von 14 Uhr bis 23 Uhr über 100 Akteure ein buntgemischtes Programm für Jung und Alt mit Theater, Musik und Gaukelei bieten. Mit dabei ist das tschechische Schaukampftheater „Ruprecht“ mit seinen Monsterrittern und dem feuerspuckenden Drachen Birgon, das Stelzen und Maskentheater „Traumfänger“, die lustige Straßentheater- und Gauklergruppe „Max und Moritz im Quadrat“ und die Theatergruppe der Strelitzer Wanderbühne. Besonders die Kinder können sich gleich auf mehrere neue COCOLORUS-Inszenierungen wie „Hänsel und Gretel“, „Die Regentrude“, „Der Froschkönig“, „Das Geheimnis der Drachenburg“ und auf die verschiedenen Shows der böhmischen Monsterritter freuen.

Eine besondere Augenweide wird der traumhaft schöne Walkact „Zauber in Weiß“ mit 10 weißen Gauklern und Musikanten. Diese neue COCOLORUS-Produktion wurde für das 1. COCOLORUS-Märchenfestival auf der Schweriner Schlossinsel inszeniert und wird auch in Sellin die Besucher verzaubern.

An allen Tagen gibt es handgemachte Musik mit Cocolorus Diaboli und viele Aktionen für Kinder, wie z.B. Fahrten mit Wikingerbooten und Reiten auf Einhörnern.

Höhepunkt ist am Freitag- bis Sonntagabend um 21 Uhr das Sondergastspiel des neuen Open Air Theaters „Rujana und der Lindwurm“. In diesem effektvollen Spektakel mit Feuer, Tanz, Akrobatik und Schaukampf taucht das Publikum in den nordischen Götterhimmel und die Welt unserer slawischen Vorfahren ein. (frei nach der Hertha-Sage von der Insel Rügen, Buch: Dietmar Frick, Musik: Cocolorus Diaboli, Regie: Gerhard Kähling vom Theater Schwedt, Choreografie: Susanne Kuchler von der Deutschen Tanzkompanie)

Karten für die Open Air Arena gibt es in der Kurverwaltung Sellin, auf dem Festivalgelände und an der Abendkasse. Die anderen Darbietungen auf dem Festivalgelände sind eintrittsfrei.
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(Öffnungszeiten 2.Zauberweltenfestival: 14:00 – 23 Uhr, Eintritt frei
Programm-Info und Anmeldungen für den Kunsthandwerkermarkt über: www.cocolorus-diaboli.de).


Zusatzinfo zu "Rujana und der Lindwurm"
Open Air Theater mit Feuer, Tanz, Akrobatik und Schaukampf

(Buch: Dietmar Frick, Musik: Cocolorus Diaboli, Regie: Gerhard Kähling vom Theater Schwedt, Choreografie: Susanne Kuchler von der Deutschen Tanzkompanie, Produktion: COCOLORUS BUDENZAUBER)

In diesem Open Air Theater, einer Liebesgeschichte frei nach der Hertha-Sage von der Insel Rügen (Rujana - slawisch Rügen) und anderen slawischen Sagenmotiven, taucht das Publikum in den nordischen Götterhimmel und in die Welt unserer slawischen Vorfahren ein. Hintergrund des neuen Theaterprojekts ist die Schnittstelle Slawenzeit - nordischer Götterhimmel - beginnende Christianisierung. Seit 2009 arbeiten wir an dieser Thematik und haben jetzt die erste Inszenierung geschaffen. Das aktionreiche Stück mit Feuertanz, Akrobatik und Schaukämpfen spielt an einem fiktiven magischen Ort in der Nähe eines großen Sees in den Wäldern unserer slawischen Vorfahren. Für das Theaterstück wurden von Andreas Weigelt, dem Baumeister historischer Repliken für das Freilichtmuseum Vechta und COCOLORUS BUDENZAUBER, zwei fantasievolle Nachbauten historischer Boote aus der Slawen- und Wikingerzeit geschaffen. Für das eindrucksvolle Kesselorakel zeichnet der bildende Künstler und Industriedesigner Joachim Manger vom "TEN PEN CHii art labor" auf Schloss Bröllin veranwortlich und die Specialeffekte konstruierte der TV-Effekte-Tüftler Christoph von Lengerke von der Ideenwerkstatt "Trickreich". Die Musik schuf die Mittelalterband Cocolorus Diaboli und deren Auskopplung und Sieger des Deutschen Folkförderpreises "Trio Schlüsselbund".

Donnerstag, 22. Juli 2010

Rügen: Hotel Park-Ambiance  ackert nun auf Bioland

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BlocksatzStefan von Heine (li) und Joachim Berg bringen unter den Augen der Kochschüler als Zeitzeugen in Rosengarten das Zeichen der neuen Kooperation an.
Foto: ostSeh/Küstermann


Dass Stefan von Heines Kochschulen Landschaft erlebbar machen, ist bekannt. Nun hat das Dorint Hotel Park-Ambiance kürzlich auf dem Garzer Gut Rosengarten eine neue Ära eingeleitet: für das Selliner Hotel und sein neues Gesundheitszentrum wird auf dem Land eigens ein Bio-Acker bewirtschaftet.

Rosengarten/Sellin. (ostSeh) Der Start einer Kochschule ist meist unspektakulär. Unter einem bestimmten Vorzeichen lernen Anfänger und Fortgeschrittene in der Selliner Küche, das Thema einzugrenzen und küchentechnisch zu bewältigen. Wie am Sonnabend das Grillen. Fleisch, Wurst, Fisch, Gemüse und dazu passende Salate, Nachtisch und Getränke. Jedoch immer als Genuss ohne Reue. Während die Gäste nach dem Kochen pausieren, baut Hoteldirektor und Küchenchef Stefan von Heine wie an diesem Tag mit Sous-Chef Silvio Casta eine Station an immer wieder überraschender Stelle auf. Diesmal fiel die Wahl auf das Bioland-Gut Rosengarten. Aus gutem Grund. Das erfahren die Teilnehmer exklusiv vor der Verkostung ihres wohlverdienten Mahles und werden so Zeitzeugen.

Rosengartens Inhaber, der Hamburger Kaufmann Joachim Berg, führt dazu die Gesellschaft nicht nur informativ über das seit 2002 neu bewirtschaftete Gut und in die Gewächshäuser, sondern auch an ein Stück Brachland, das bei derzeitiger Hitze umzupflügen nicht gelungen war. „Wir wollten es etwas mehr vorbereiten, doch selbst für den Traktor ist aktuell die Trockenheit ein Problem“, erläuterte Berg am Wegrand den Gästen alltägliche Zusammenhänge, während sich die Kocheleven aus ganz Deutschland und von Rügen mit einigen direkt gepflückten Walderdbeeren den Weg versüßen.

An zwei Holzpflöcken angekommen, zückt Stefan von Heine das Schild, das künftig die ungewöhnliche Kooperation auch den Zaungästen auf ihrem Weg zur Herthaquelle erläutert. „Das kalorienreduzierte Menü unseres VitAmbiance wird täglich per Mail einer renommierten Klinik vorgelegt, von der aus es ein Arzt kommentiert. Unsere Kost soll genussvoll sein und dennoch ihre Wirkung nicht verfehlen“, spricht Kochschulerfinder von Heine in kurzen Worten zu den Gästen. Dann schraubt er zusammen mit Joachim Berg das Schild an. Immer gemessen an der Abnahme soll auf dem Acker und im Gewächshaus mit zunehmendem Umfang Gemüse in Bioland-Qualität für das Hotel wachsen und geliefert werden. „Es macht Spaß, immer wieder neue Wege zu gehen“, so von Heine, der sicher ist, dass nur wenige Hotels seiner Klasse auch einen Acker für die Salate, Gemüse und Küchenkräuter haben.
Erst dann wendet sich die Gesellschaft genüsslich Gegrilltem und den Salaten im Schatten der Streuobstwiese zu. Und alle finden, dass auch der CousCous-Salat als Exot ganz vorzüglich mundet.

© 2010 ostSeh/küstermann

Mittwoch, 21. Juli 2010

WWF WARNT: Riesige Blaualgenschicht raubt der Ostsee Sauerstoff

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Hamburg/Stralsund (ostSeh) In der Ostsee hat sich ein riesiger Algenfilm gebildet, der sich über 1600 km in der Länge und 190 km in der Breite erstreckt. Rund 377.000 Quadratkilometer der Wasseroberfläche in der Ostsee sind derzeit von einer Schicht aus Blaualgen bedeckt. Der aktuelle Algenfilm ist der größte, der seit 2005 in der Ostsee beobachtet wurde. Nach Ansicht des WWF-Ostsee-Experten Jochen Lamp tragen die Algenblüten wie in diesem Jahr zur Verschärfung der immensen Sauerstoffprobleme der Ostsee bei. Die Schicht aus Blaualgen zieht sich derzeit von Finnland bis in die Pommersche Bucht und nordwestlich von Rügen hin. In den deutschen Küstengewässern sind besonders das Achterwasser/Oderhaff und der Strelasund betroffen.


"Hohe Temperaturen, wenig Wind und ein überdüngtes Meer - das sind perfekte Bedingungen für Algenwuchs" erläutert Jochen Lamp, Leiter des WWF-Ostseebüros in Stralsund. Algenblüte sei eigentlich ein natürliches Phänomen. Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts in der Ostsee vermehrten sich die Algen jedoch explosionsartig. "Riesige Algenteppiche schaden in erster Linie der Meeresumwelt. Pflanzen sterben ab und regelrechte Todeszonen ohne Sauerstoff bilden sich am Meeresgrund weiter aus". Sterben die Algen ab, wird besonders viel Sauerstoff verbraucht und giftiger Schwefelwasserstoff gebildet, der allen Organismen am Ostseegrund schadet.

Einen Grund für das Massenwachstum der Blaualgen sieht der WWF in den Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft. Über Flüsse gelangen große Mengen Stickstoff und Phosphor aus Düngemitteln ins Meer ( die sogenannte Eutrophierung), die bei günstigen Witterungsbedingungen die Algenblüte vorantreiben. "Überdüngung ist das größte Umweltproblem der Ostsee und der Motor für die Ausbreitung der sauerstoffarmen Zonen" sagt Jochen Lamp zudem. "Es ist unverantwortlich, wenn die Ostseeanrainer einerseits ehrgeizige Ziele zum Stopp des Nährstoffeintrags beschließen, und dann dieselben Staaten die Überdüngung anheizen".

In Schweden ist beispielsweise kürzlich die Düngemittelsteuer abgeschafft worden. In Mecklenburg-Vorpommern wurde das Landeswassergesetz so geändert, dass statt bisher bis auf sieben Meter jetzt bis auf einen Meter an Gräben und Bäche heran gedüngt und gespritzt werden darf.

Zum Schutz der belasteten Ostsee fordert der WWF daher strengere Maßstäbe für die Landwirtschaftseinträge, einen ostseeweiten Bann von Phosphaten in Waschmitteln und die konsequente Abwassereinigung von Kreuzfahrt- und Fährschiffen in der Ostsee. Die Abwässer müssten zudem während der Liegezeit in den Häfen entsorgt werden.

Schätzungsweise 340 Tonnen Stickstoff und 112 Tonnen Phosphor gelangen jedes Jahr aus Abwässern der Passagierschifffahrt direkt ins Wasser der Ostsee.

In Göhren auf Rügen wird derzeit ein erstes Fischsterben beobachtet, wie Urlauber berichten. Größere Mengen von vornehmlich jungen Fischen seien an den Strand getrieben worden. Ob es Heringe sind oder eine andere Art, ist noch ungewiss. Die ohnehin salzarme Ostsee ist auf Wassereinbrüche der Nordsee angewiesen. Abnehmendes Salz bestimmt neben dem Sauerstoffgehalt ebenfalls die Fruchtbarkeit der Fischarten wie beispielsweise Dorsch und Hering, die auf bestimmte Tiefen beim Laichen angewiesen sind.

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WEITERE INFORMATIONEN
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Samstag, 10. Juli 2010

Rügen: Zeitzeugengespräch mit dem Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.

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"Was gestern Recht war, kann heute nicht Unrecht sein!" So rechtfertigte sich noch 1978 der Marinerichter a.D. Hans Filbinger als Baden-Württembergischer Ministerpräsident gegenüber der Öffentlichkeit, als Kritk wegen eines Todesurteils in Funktion eines Militärstaatsanwaltes gegen den Marinesoldaten Kröger in den letzten Kriegstagen aufkam. Kröger war dersertiert und gefangen worden. Rolf Hochhuth hattte es in einem Theaterstück angeprangert und Filbinger nahm letztlich seinen Hut.

Prora/Rügen (ostSeh) Am 17. Juli 2010 um 16:30 Uhr findet im Dokumentationszentrum Prora unter dem Titel „… der Deserteur muss sterben“ ein Zeitzeugengespräch mit Ludwig Baumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V., über sein Schicksal als Deserteur im 2. Weltkrieg und seinen Kampf um die Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz nach 1945 statt.

Ludwig Baumann, geboren 1921 in Hamburg, wurde 1940 zur Wehrmacht eingezogen. Als Marinegefreiter entschloss sich Baumann, der „ohnehin nie Soldat werden wollte“, 1942 im Hafen von Bordeaux zusammen mit einem Kameraden zur Flucht. Bereits einige Tage später wurden sie gefangen genommen. Beide wurden gefoltert und anschließend zum Tode verurteilt. Erst Monate nach dem Urteil erfuhren sie von ihrer Begnadigung und der Verlegung in ein Strafbataillon an der Ostfront. Während sein Kamerad fiel, konnte Baumann den Krieg überleben.

Bei seiner Rückkehr nach Hamburg wurde er als „Vaterlandsverräter“ und „Feigling“ beschimpft und flüchtete in den Alkohol. Nach dem frühen Tod seiner Frau entschloss sich Baumann, Vater von sechs Kindern, gegen die Unrechtsurteile der NS-Militärjustiz und für seine Rehabilitierung zu kämpfen. Die Friedensbewegung der 1980er-Jahre gab ihm die Möglichkeit, politisch aktiv zu werden. 1990 gründete Baumann mit 37 Betroffenen die Bundesvereinigung Opfer der Militärjustiz e.V., deren Vorsitzender er bis heute ist. Dem Engagement des Vereins ist es zu verdanken, dass der deutsche Bundestag 1998, 2002 und 2009 – gegen teilweise erbitterten Widerstand, vor allem aus der CDU/CSU – alle Unrechtsurteile der NS-Militärjustiz aufhob.

Das Gespräch mit Ludwig Baumann findet im Rahmenprogramm zur Ausstellung “Was damals Recht war … Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht” der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas statt, die noch bis zum 31. August im Dokumentationszentrum Prora zu sehen ist.
Kontakt: Perke Kühnel, Objektstraße, Block 3/Querriegel, 18609 Prora, Tel.: 038393-13991, Mail: kuehnel@prora.eu

Freitag, 9. Juli 2010

Rügen: Konsens über Förderabgabe gefunden

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Hochkarätig besetzter Workshop erzielt gute Ergebnisse – Tourismusverband Rügen e.V. sehr zufrieden.

Rügen (ostSeh). Im Rahmen eines Workshops ist am Dienstag in Sachen "Förderung der touristischen Infrastruktur" ein gemeinsamer Erfolg erzielt worden. In Anwesenheit von maßgeblichen Vertretern der Tourismuswirtschaft, Hoteliers, Privatvermietern, Wirtschaftsverbänden, der IHK, des Tourismusverbandes, der Kurverwaltungen, und Vertretern der im Rügener Kreistag vertretenen Parteien wurde unter der Moderation von Prof. Dr. Bernd Eisenstein ein Durchbruch in Sachen Förderabgabe erzielt.

Die Anwesenden einigten sich nach einer noch zu erstellenden Liste der notwendigen Maßnahmen, ein Gremium zu bilden, das Prioritäten festlegt und dann die Kosten ermittelt. Ziel sollte es dann sein, eine für ganz Rügen geltende, flächendeckende Fremdenverkehrsabgabe einzuführen. Diese sollte dann zweckgebunden und kontrolliert verwendet werden. Zudem sollte eine Staffelung vorgenommen werden, die unterschiedliche Ortslagen und Gewerbe berücksichtigt.

Lediglich die IHK-Vertreter sprachen sich hierzu skeptisch aus und mahnten an, unbedingt die Rügener Unternehmen auf dem weiteren Weg mitzunehmen. Der Tourismusverband Rügen wurde beauftragt, alle weiteren Schritte einzuleiten.

Die Ankündigung der Debatte über die Abgabe hatte kürzlich auf Rügen heftige politische Wellen unter dem Thema "Bettensteuer" in Touristikerkreisen aufgewirbelt. Mancher Kurdirektor legte sich gleich mit dem Wirtschaftsministerium an. Die Debatte mündete sogar in Rücktrittsforderungen der politisch verantwortlichen im Tourismusverband.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Rügen: Luftbanner im Schlepp

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Fotos: ostSeh/Küstermann

Landeplatz Güttin. (ostSeh) Jetzt hat es geklappt! Pilot Holger HEESCH vom IKARUS Flugdienst aus Neustadt Glewe hat sein Banner im zweiten Anlauf erfolgreich aufgenommen. Am 5.Juli ging es über Rügen mit dem Lockruf aus den Wolken zum Sandskulpturenfestival Neddesitz vom 13. Juni bis 26. September. Indoor wohlbemerkt.

Zuvor hatte der frühere Agrarflieger seine Maschine startklar gemacht und an einer Art Wäschleine mit einem Haken die Verbindung zum Banner im Tiefflug zwischen den beiden befestigten Landebahnen hergestellt. "Manchmal kommt der Pilot zu tief und der Haken hüpft", weiß Flugplatzgeschäftsführer Gerhard Kleinert, der ebenfalls aus der Agrarfliegerei herstammt. Man kennt sich :-) "Dann springt der Haken über die Leine oder reist gar noch die beiden Stützstäbe weg. Oder der Pilot fliegt ein klein wenig zu hoch an."

Doch nun ist die Maschine mit der Kennung D-EMMX zwei Stunden in der Luft und informiert zielgenau das anzusprechende Publikum. Eine Methode, die übrigens auf Rügen auch schon für einen Heiratsantrag über einer Störtebeker-Vorführung eingesetzt worden ist.

(c) 2010 ostSeh_KüSTERMANN

Mittwoch, 7. Juli 2010

Rügen: Garzer Bürger erobern Burgwall zurück Hitzeschlacht gewonnen

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vorher - Foto: ostSeh/Koslik

Vor dem Arbeitseinsatz gab es Hinweise an die HelferInnen zum Ablauf des Tages
Foto: ostSeh/Koslik

Fast 100 Freiwillige kämpften sich bei brütender Hitze durch das Plateau des Burgwalls
Foto: ostSeh/Koslik

nachher - Foto: ostSeh/Koslik

Vorher-Foto aus der Luft von www.Luftikus-ruegen.de
Nur so ist der Burgwall eigentlich wirklich zu sehen.

Garz. (ostSeh/koslik) Fast 100 Freiwillige aus Garz, seinen Ortsteilen sowie Berliner und Hamburg Urlauber ließen sich von den angekündigten Temperaturen nicht abschrecken und folgten am 3. Juli einem Aufruf der Bürgermeisterin Gitta Gohla.
Ziel war es, mit einem ersten Arbeitseinsatz (hier bei uns auch „Subbotnik“ genannt), das Plateau des Garzer Burgwalls wieder sichtbar zu machen. Dieses war seit jahren komplett mit Sträuchern und kleinen Bäumen zugewachsen.

Die Vorarbeit leistete eine Maschine, die zunächst alles kurz und klein häckselte. Nun galt es, die rund 1,5 Hektar große Fläche so gut wie nur möglich abzuharken. Schließlich soll nach Abklingen der Hitze Rasen ausgesäht werden.
Schnell zeigte sich, dass gutes Einteilen der Kräfte vonnöten war. Schließlich stiegen die Temperaturen unaufhörlich, die Luft flimmerte von der Hitze. Unmengen von gesponserten Wasserflaschen sowie Essen aus der Gulaschkanone der Feuerwehr halfen entscheidend mit, die Arbeitsmoral der Freiwilligen auf hohem Niveau zu halten.

Ohne die selbstlose Unterstützung durch landwirtschaftliche Maschinen der Agrargbetriebe, der Bereitstellung von Transportfahrzeugen von Herrn Krohn und der Stadt, welche die Unmengen von Zusammengeharktem aufluden und wegfuhren, hätte dieser Tag mit Sicherheit nicht ausgereicht, um nach sechs Stunden schweißtreibender Arbeit stolz sagen zu können „Wir haben gewonnen.“ Gegen die Hitze und auf dem Weg zu einem Anziehungspunkt für die Garzer und natürlich die Gäste der Insel.

Ein Blick über die von großen alten Bäumen eingerahmte und für Rügen historisch bedeutsame Fläche lässt erahnen, was hier für ein Potential wieder freigelegt wurde.

„Es ist uns gelungen, mit fast 100-fachem freiwilligen Engagement etwas zu erreichen, was wohl kaum einer für möglich gehalten hat – dem Burgwall sein Gesicht wiederzugeben.“ sagt Gitta Gohla nicht ohne Stolz und Dankbarkeit. „Das sind wahre `Stärken vor Ort`“, ergänzt sie. So heißt das Förderprogramm, mit dessen Hilfe der Burgwall und sein Umfeld zu einem attraktiven Areal gestaltet wird. Maßgeblichen Anteil daran hat das CJD Garz.

Die erste „Schlacht“ ist gewonnen. Am 4. September soll der nächste Schritt folgen, sagt der Redakteur des Garzer Stadtblattes und Räumbeteiligter Peter Koslik.

Weitere Informationen über die Geschichte und den Burgwall erhalten Sie bei Wikipedia.

Freitag, 2. Juli 2010

Rügen: Gingst mit Angebot für alle Sinne

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Foto: ostSeh

Gingst. (ostSeh) Am 17. und 18. Juli begegnen sich in Gingst einmal mehr im Jahr verschiedene Welten. So ganz abseits der beschaulichen Dorfkultur.
Auf dem Museumshof am einen Ende des Angerdorfes findet von jeweils 10 Uhr bis 18 Uhr ein Büchermarkt statt. Im schattigen Innenhof gibt es auch Kaffee und Kuchen und kann in kleinen Eckchen geschmökert werden.
An der anderen Seite des Ortes kommen die Rügener Biker in gewohnter Kooperation mit dem Kleintierzüchterheim zu ihrem jährlichen Sommerhighlight mit Ausfahrt, Feuertonne, Brennplatte und Teileflohmarkt zusammen. Hier geht meist erst am Abend der Bär steppen und zu Mitternacht glühen neben den Tonnen und dem Feuer der Gingster Wehr die (ausgedienten) Reifen auf der Brennplatte. "Best of burn" eben.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Rügen: Wrack der „Sophie Scholl“ geplündert

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Fotos: ostSeh/Förster, Kleinerüschkamp, küstermann

Sassnitz - (ostSeh) Die schlechte Nachricht zuerst. Als der Unterwasserarchäologe Dr. Thomas Förster zusammen mit drei Tauchpartnern am 18. Juni den Kutter „Sophie Scholl“ in 14 Metern Tiefe ansteuerte, um die Bojen zum Betauchen zu setzen, trauten alle vier ihren Augen nicht. Die maritim interessanten Teile des am 21. April gesunkenen Kutters von Hotelier Sören Klube aus Stralsund waren geplündert. So fehlten das Steuerruder, der Kompass, das Namensschild und eine teure Ankerwinde nebst vielen anderen Funktionsteilen. „Ich halte das für Frevel, da die Besitzverhältnisse klar waren“, sagte Förster.

In Absprache mit dem Eigner und dem Wasser- und Schifffahrtsamt hatte der Verein archaeomare den Zustand des am Grund ungewöhnlich schnell völlig zerlegten Wracks aus Forschungsgründen dokumentiert.
Nebenbei sollten die Forschungs- und Berufstaucher des Vereins lose Teile mit an die Oberfläche nehmen, die durch Aufschwimmen den Schiffsverkehr oder die Umwelt schädigen können. Aus der Baden-Württemberger Autoschmiede Daimler Benz stellte die Gießerei über einen der archaeomare-Taucher sogar Schwerlastsäcke dafür zur Verfügung.


Doch der binnen kurzer Zeit nach dem Untergang völlig desolate Zustand des modernen Wracks bot ebenfalls Erkenntnisse für die Forschung. Ingo Beyer, Bootsbauer und Tauchprofi, vermutete: „Wahrscheinlich drang durch die ausgetrockneten Plankennähte beim Schleppen zunehmend Wasser ein und mit dem Absinken des Schiffes beschleunigte sich dieser Prozess, da das eindringende Wasser nicht abgepumpt werden konnte. Die Stürme nach dem Untergang des Kutters besiegelten dann sein Schicksal, da der A-Mast das Schiff wie eine gewaltige Brechstange in zwei Teile hebelte.“ Die „Sophie Scholl“ war am 21. April im Schlepp der „Petersdorf“ auf dem Weg von Glowe zur Werft nach Sassnitz nahe des Kieler Baches untergegangen. Der Seenotrettungskreuzer „Wilhelm Kaisen“ und der Schlepper „Petersdorf“ hatten die vier Besatzungsmitglieder aufnehmen können. In Folge spülte es am Ufer immer wieder Teile der Beplankung an. Daher strebte das Wasser- und Schifffahrtsamt eine amtliche Bergung an. Mit Beseitigung von rausgerissenen Tanks, Farbbüchsen und aufschwimmenden Tampen oder Kleinteilen wie Feuerlöscher, Werkzeug, Stahltrossen wurde auch für die dort zahlreich passierende Ausflugsschifffahrt zur Kreideküste der Verkehr wieder sicherer. Dabei kann auch die Frage beantwortet werden, was Taucher mit Gummihandschuhen und Kabelbindern machen. Sie stülptren sie über offenen Rohröffnungen der herausgerissenen Tanks und sicherten sie mit den Kabelbindern beim Heben. So lief möglichst wenig weiteres Öl oder Treibstoff aus.

Leider hatten die Ausflugskapitäne die beiden Schlauchboote der Raubtaucher nicht gemeldet. So kam es zu dem Diebstahl unter den Augen der Öffentlichkeit. Das ging übrigens so weit, dass die Taucher kleine Botschaften am Ruderhaus hinterlassen hatten. Mit dem Verweis „Teller“ ist wohl auch schon die Plünderung der Schiffskombüse geplant.

Einig waren sich die 16 Taucher von archaeomare, die vier Tage lang unentgeltlich an der Dokumentation und Sicherung des Wracks gearbeitet hatten, dass ein Video von Binzer Tauchern bei YouTube dazu beigetragen hatte, die Plünderung zu forcieren. Dort waren unter anderem der alte Pendelkompass und eine Glashütte-Uhr ins Bild gerückt worden. Ebenso wie die anderen, verschwundenen Details. Was dokumentarisch gedacht war, wurde so zum Lockmittel.

Die gute Nachricht ist, die kürzere: In Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt konnten die Markierungsbojen eingezogen werden, da nun 10,50 Meter Wasser über dem Wrack sind und keine unmittelbare Gefahr für die Schifffahrt besteht.
Durch den Verein archaeomare e.V. sind noch in diesem und auch in den kommenden Jahren weitere Tauchgänge am Wrack der „Sophie Scholl“ geplant. In Langzeitbeobachtungen sollen die Zerfallsprozesse und auch die Besiedlung des Wracks dokumentiert werden. So konnte beispielsweise kurz nach dem Untergang beobachtet werden, dass Dorsche das Wrack als Rückzugsgebiet nutzen.
(c) ostseh.de/ANDREAS KÜSTERMANN

 
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