Naturerbe Zentrum RÜGEN als erstes öffentliches Passivhaus in Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert
Modernes Umweltinformationszentrum erfüllt strenge Richtlinien als Niedrigenergiebau
(Ostseebad
Binz / OT Prora, 04.12.2013) Im Naturerbe Zentrum RÜGEN ist neben dem 1.250
Meter langen Baumwipfelpfad und dem restaurierten historischen Forsthaus ein
modernes Umweltinformationszentrum entstanden. Dieses wurde nun als erstes
öffentliches Passivhaus in Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert. Alexander
Wölflick, Geschäftsführer der Haydn Ingenieure GmbH & Co. KG, überreichte
im Namen der Passivhaus Dienstleistung GmbH in einer feierlichen Übergabe das
Zertifikat „qualitätsgeprüftes Passivhaus“ an Bernd Bayerköhler,
Vorstandssprecher der Die Erlebnis AKADEMIE AG aus Bad Kötzting. Mit dieser
Auszeichnung für den Bauherren und Betreiber des Naturerbe Zentrums RÜGEN wurden
ebenso der mit der Planung beauftragte Architekt Josef Stöger aus dem
bayrischen Schönberg und die bauüberwachende Architektin Heike Nessler aus
Lauterbach stellvertretend für alle am Bau beteiligten Firmen gewürdigt.
Somit
erfüllt der im Juni 2013 fertiggestellte Neubau die vom unabhängigen und
weltweit führenden Passivhaus Institut (PHI) aus Darmstadt vorgegebenen
Kriterien für Passivhäuser, wie beispielsweise einen maximalen Heizwärmebedarf
von 15 kWh pro Quadratmeter im Jahr (m²a). In dem über 2.000 m² großen Gebäude
sind zum Einsparen von Energie neben einer besonderen 3-fach-Verglasung der
Fassade intelligente Wärmenutzungstechnologien verwendet worden. So wird
beispielsweise die Abwärme der für die hauseigene Gastronomie notwendigen
Kühlzellen für die Warmwasseraufbereitung der Küche genutzt. „Insgesamt wird
etwa das Zehnfache an Heizenergie im Vergleich zur konventionellen Bauweise
eingespart“, verdeutlicht Alexander Wölflick die Bedeutung eines Passivhauses.
Ermöglicht
wurde der Bau eines so modernen Gebäudes vor allem durch die Förderung der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Josef Feldmann, Prokurist der
Tochtergesellschaft DBU Naturerbe GmbH, betonte bei der Übergabe das Ansinnen
der DBU, Forschungen und Entwicklungen von modernen Technologien für
Passivhäuser zu unterstützen. „Besonders im Bereich der öffentlichen Gebäude
fehlen Passivhäuser, weshalb es uns besonders freut, dass das
Ausstellungsgebäude des Naturerbe Zentrums RÜGEN die erforderlichen Kriterien
erfüllt,“ führte Feldmann aus.
Neben den
dadurch möglichen Energieeinsparungen im laufenden Betrieb hat das Zertifikat
außerdem noch eine weitere wichtige Bedeutung für das Naturerbe Zentrum RÜGEN.
Als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist ein
schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen eine wichtige Aufgabe. In den
Ausstellungen verdeutlichte Themen zum Klima- und Umweltschutz werden somit
gleich vor Ort in die Praxis umgesetzt. Dabei wurde letztendlich nicht nur auf
das Energiesparen gesetzt, sondern in der überwiegend aus Glas und
unbehandeltem Fichtenholz errichteten Fassade auch Nistplätze für Vögel und
Fledermäuse integriert.
Das
Naturerbe Zentrum RÜGEN
Seit dem 15.
Juni ist das neue Naturerlebniszentrum der Insel Rügen für Besucher geöffnet.
Ein 1.250 Meter langer Baumwipfelpfad und ein modernes
Umweltinformationszentrum mit einer dauerhaften Erlebnisausstellung,
wechselnden Informations- und Kunstausstellungen sowie einer Gastronomie wurden
nach nur einem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Im vorderen Bereich des Zentrums
wurde das historische Forsthaus Prora aufwendig restauriert und als
Verwaltungssitz des Zentrums genutzt. Das Naturerbe Zentrum RÜGEN ist der
neueste Standort der Die Erlebnis AKADEMIE AG aus Bad Kötzting.
Hintergrundinformation
zum Baukonzept „Passivhaus“
Der Begriff
„Passivhaus“ steht für ein Baukonzept mit zugleich energieeffizienten,
komfortablen, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Gebäudestandards.
Entsprechende Häuser verbrauchen bis zu 90 % weniger Heizwärme als
herkömmliche Gebäude und werden in Deutschland von autorisierten Unternehmen
nach den erstmals von Dr. Wolfgang Feist festgelegten
Passivhaus-Energiestandards zertifiziert. Die Standards werden maßgeblich durch
das unabhängige Passivhaus Institut (PHI) in Darmstadt weiterentwickelt.
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