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Sonntag, 3. Oktober 2010

Rügen: Ländlicher Wegebau im Einklang mit dem Landschaftsschutz

Die Strecke von Gagern nach Schweikvitz ist ein positives Beispiel für die Gestaltung und den Erhalt eines ländlichen Wegs, für den die modernen Traktoren und Erntemaschinen leider dennoch zu breit sind. Auf Pflasterstraßen führt das Gewicht moderner landwirtschaftlicher Fahrzeuge zu gefährlichen Wölbungen in der Mitte, die sich verdächtig nahe der Ölwanne nähern... Foto: ostSeh/Küstermann

Schwerin/Rügen (ostseh) Wer kennt sie nicht? Die Wege, einmal idyllisch abseits gelegen oder als Radstrecke verträglich zu fahren, die plötzlich durch eine Gemeinde zur Rennstrecke unter dem Deckmantel "Ländlicher Wegebau" deklariert wurde. Gutes Beispiel die Strecke von Gingst nach Silenz, bei der nicht einmal die Autofahrer untereinander die Ausweichboxen richtig nutzen können. Der Grünstreifen in der Mitte platt gemacht und geteert, der betuliche Plattenweg zur Renn-Straße geworden, der Radfahrer einladen soll jedoch nur Rennfahrer hervorbringt. Und tote Hautiere. Bremsspuren von bis zu 20 Metern zeugen davon. Und ist es kein verkappter Rennfahrer, kommt einem ein überbreiter Traktor entgegen und nötigt auf den Grasstreifen. Für Radfahrer und auch Fußgänger, Inliner,  fatal. Dachten sie doch, es sei ein Weg zumindest auch für sie. Denn beantragt wurde er so.

Zu einer Informationsveranstaltung über natur- und landschaftsverträgliche Formen des ländlichen Wegebaus lädt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Südostrügen. Am 27. Oktober, 10.00 Uhr, wird es im Haus des Gastes in Baabe darum gehen, wie Radwege, Wanderwege aber auch ländliche Straßen so saniert werden können, dass dies mit möglichst wenig Eingriffen in die Natur einhergeht. So soll über die fachgerechte Sanierung von Kopfsteinpflasterstraßen ebenso informiert werden, wie auch über Bauweisen, die ohne Asphalt und Beton auskommen. An Beispielwegen im Biosphärenreservat kann über Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Bauweisen diskutiert werden.

Interessierte Besucher aus Gemeinden, Verwaltungen, Ingenieurbüros, Bauunternehmen sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist dank Förderung durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) für die Besucher kostenfrei. Näheres zum Programm finden Sie unter www.bund-mv.de.

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