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Samstag, 1. November 2008

Großsteingräber bei Lancken-Granitz auf Rügen

Die Großsteingräber bei Lancken-Granitz


(c) Privat
Auf Rügen, etwa einen Kilometer südwestlich von Lancken-Granitz befinden sich sieben Großsteingräber - auch Großdolmen bezeichnet.
Im Jahre 1829 wurden 19 Gräber gezählt, wovon noch 7 Gräber vorhanden sind - auf Rügen der größte Gräberkomplex dieser Art.
Die einzelnen Gräber sind in unterschiedlichen Bauweisen errichtet. Obwohl davon auszugehen ist, das wohl sämtliche Gräber schon in vorhistorischer Zeit geplündert wurden, konnten noch Grabbeigaben gefunden werden. Die Gräber wurden über mehrere Zeiträume immer wieder für Bestattungen genutzt, so dass sich auch Funde aus verschiedenen Zeitaltern in einem Grab befinden können.

Das östlichste Grab
(c) Privat

Das östlichste Grab der Gruppe ist das Größte und gut erhalten. Der Boden der Grabkammer wurde mit Lehmestrich bedeckt.

Bestattungen fanden hier von der jüngeren Steinzeit, dem Neolithikum (4000 bis 2000 Jahre v. Chr.) bis in die frühe Bronzezeit (2000 bis 1000 Jahre v. Chr.) statt. Nach der letzten Bestattung in der Bronzezeit wurde die Gruft mit Steinen gefüllt und dann bis zur Decke mit Erde verfüllt. Die gesamte Grabkammer wurde mit Erde überschüttet und der Zugang verschlossen.
Bei Untersuchungen wurden Reste von Grabbeigaben gefunden:
  • 21 Bernsteinperlen
  • Klingen aus Feuerstein
  • 6 Flintbeile
  • 10 Pfeilspitzen in Lanzettenform
  • 145 querschneidende Pfeilspitzen, einen Meißel und zwei Äxte aus Felsgestein, eine davon doppelschneidig
  • Scherben von 22 Gefäßen.
  • In einer etwas jüngeren Schicht fanden sich Überreste einer Bronzekette und einer Bronzenadel.

Grab - weiter westlich

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Dieses Grab ist von einem Hünenbett umgeben, von dem jedoch nur noch 16 der ursprünglich vermutlich 26 Steine erhalten sind.

Während die hier ursprünglich einmal gebetteten menschlichen Gebeine weitgehend zerfallen waren, konnten noch diverse Grabbeigaben in der Kammer gefunden werden:

  • ein 35 cm mal 17 cm großer Stein aus Granit, der vermutlich als Reibstein zum Schärfen von Äxten diente.
  • Weiterhin fanden sich Bernsteinperlen
  • querschneidende Pfeilspitzen
  • zwei Steinäxte - davon eine Nackenkammaxt
  • Scherben.

Daß auch in dieser Grabkammer noch bis in die ältere Bronzezeit Beisetzungen stattfanden, zeigte sich anhand von diversen aus Bronze gearbeiteten Funden:

  • ein Fingerring
  • Teile einer Kette
  • eine Nadel mit eingerolltem Kopf.

1 Kommentare:

Muse hat gesagt…

de bien jolis dolmens!

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