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Freitag, 21. Januar 2011

Tausende verlangen noch immer Einsicht in Stasi-Akte

Schwerin/Berlin (ostSeh) - Auch mehr als 20 Jahre nach der Auflösung der DDR-Staatssicherheit beantragen in Mecklenburg-Vorpommern immer noch Tausende Menschen erstmals Einsicht in ihre Akten bei der Stasi-Unterlagen-Behörde. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Evangelischer Pressedienst (epd). Im vergangenen Jahr seien demnach im Nordosten insgesamt 7.841 Anträge gestellt worden, darunter rund 5.600 Erstanträge, teilte epd gegenüber das Büro der Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Stasi-Unterlagen am Mittwoch (12.1.) auf Anfrage in Schwerin mit.

Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang um insgesamt 1.282 Anträge oder rund 14 Prozent. Während die Außenstelle Schwerin einen Anstieg der Antragszahlen um 238 auf 3.119 registrierte, verzeichneten die Außenstellen der Birthler-Behörde in Rostock und Neubrandenburg weniger Akteneinsichtsanträge.

Deutschlandweit wurden nach Angaben der Birthler-Behörde im vergangenen Jahr insgesamt über 87.500 Anträge gestellt, davon hätten mit rund 54.000 Menschen rund zwei Drittel erstmals einen Einblick in ihre Geheimdienst-Akte beantragt.

In der Gesellschaft selbst polarisiert das Thema Stasi nach wie vor. Halten es die Einen für Schnee von gestern, wollen andere nicht vergessen oder sogar noch immer aufklären. Versuche, mit Unterlassungsklagen Fakten zu unterbinden stehen einem saloppen "Schwamm drüber" entgegen. Nach wie vor geht in den neuen Ländern damit ein großer Riss durch die Gesellschaft. Stasi-Mitarbeit in den alten Ländern wie beispielsweise die des enttarnten Rechtsanwaltes und Stasi-Im Klaus Croissont, der seine Arbeit politisch zu rechtfertigen versuchte, sind dabei noch eher die Ausnahme. Von vermuteten 50.000 einfachen Stasi-Mitarbeitern im Westen ist bis heute kaum etwas bekannt. Einzig über die sogenannte Rosenholz-Datei konnten einige hochrangige Spione nach Zensur der in ihre Hand gelangten Unterlagen durch den amerikanischen Geheimnis enttarnt werden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ja ja das gelaber von gestern.

Ich möchte gar nicht wissen wer da eigentlich noch alles mitgemacht hat , denn schließlich habt Ihr doch Alle für den Staat gearbeitet.

Auch als Mitläufer.

ostseh / küma hat gesagt…

na sie anonymus, wer ist den hier IHR und ALLE? seien SIE dennoch höflich gegrüßt.

So aus der anonymität lässt sich gut schießen. Das nennen wir HECKENSCHÜTZE. SNIPER im internationalen sprachgebrauch. Einer, der aus dem busch oder vom dach knallt und sich nicht zum offenen austausch zu erkennen gibt.

da erwidere ich mal nur eines: ICH kann gar nicht IHR sein. Nichtmal mitlaufender weise. Denn mich haben sie nicht etwa nicht raus sondern nicht reingelassen :-)

Bei einem offenen austausch könnte ich dazu auch mehr erzählen. Einem anonymus jedoch eher nicht. Und eins noch: ich arbeite viel mit dieser behörde. Zur recherche nach alten seilschaften ideal.

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