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Mittwoch, 11. November 2009

Rügen: Michelin hebt Ralf Haug ins Firmament der Köche

Ein erster Stern auf Rügen.


Ralf Haug (38): Ein Lächeln auf dem Teller und eines von Ralf Haug vor
der Kamera, der sich damit etwas schwerer tut....

Fotos: ostSeh/Küstermann

Rügen/Deutschland. (ostSeh) „Wenn einer den Stern nach Rügen holt, dann Ralf Haug.“ Sowas denkt sich zwar fleißig und beschwörend, es erwähnt sich auch nett und wissend am Rande, doch vorab schreiben stößt meist auf den Unwillen der Beschworenen. Da muss sich das weitaus vorsichtiger anhören, möchte man nicht vom Aspiranten ein Gewitter erleben. Doch Ralf Haug (38), ursprünglich aus dem Schwarzwald einer Gastronomenfamilie entwachsen, wollte nie etwas anderes werden als Koch. Und wer so konsequent über St. Moritz und Usedom nach Rügen seine Chancen und Rezepte verfeinert, bleibt nicht beim Aufsteiger des Jahres, sondern wird konsequent Sternekoch. Denn der sechste Stern im Land geht nach dem neuen Guide Michelin an Ralf Haug mit seinem Restaurant 'nixe' an der Binzer Strandpromenade. „Luxusprodukte umschiffen mit Ware von Top-Qualität macht für mich zeitgemäße Küche aus“, sagte Haug in einem früheren Interview treffend. Seine Küche: geradlinig, relativ puristisch, wenig Grundprodukte. „Bei mir gibt es keine klassischen oder fünf Paradegerichte. Nie gibt es bei einer neuen Karte ein Gericht zweimal. Das macht dem Koch Spaß, weil er für den Gast viele Spielmöglichkeiten hat.“ Sagt Haug, für den ,,,„das Mundgefühl abwechslungsreich sein sollte.“ Wobei für ihn immer das Produkt gut ist, das die kürzeste Anfahrt hat. Und: „was schon auf einer Karte der Nachbarschaft steht, muss ich nicht nochmals anbieten.“ Da wird sich Binz nun schwer tun, da Haugs Maßstäbe auch für Binz Zeichen setzen. Und die Erwartungen sicherlich auf alle anderen abfärben. Die nachziehen müssen, sollte die Kluft nicht zu groß sein.

23 Restaurants hat der wichtigste Gastronomie-Führer mit einem neuen Stern bedacht, neun mehr als im Vorjahr. Der Guide Michelin erschien vor 100 Jahren erstmals in Deutschland. Er attestiert der Bundesrepublik eine „ausgezeichnete Position der deutschen Spitzengastronomie Europas“. In 223 Restaurants mit Stern wird in Deutschland insgesamt gekocht, wobei die hiesige Dichte im Westen und Südwesten der Republik liegt.Die Dichte der Dreisterne-Restaurants zudem ist nur noch in Frankreich größer. Neun immerhin residieren in Deutschland, 18 mit zwei Sternen.



Neun Küchenchefs führen den regelmäßig zu verteidigenden dritten Stern:
Harald Wohlfahrt (Schwarzwaldstube/Baiersbronn)
Claus-Peter Lumpp (Restaurant Bareiss/Baiersbronn)
Helmut Thieltges (Waldhotel Sonnora/Wittlich-Dreis)
Nils Henkel (Schloß Lerbach/Bergisch-Gladbach)
Joachim Wissler (Vendôme/Bergisch Gladbach)
Juan Amador (Restaurant Amador/Langen)
Klaus Erfort (Gästehaus Erfort/Saarbrücken)
Christian Bau (Schloss Berg/Perl)
Sven Elverfeld (Aqua im Hotel Ritz-Carlton)

Ihre Sternequalität verteidigt haben die Küchenchefs der Restaurants „Friedrich Franz“ in Heiligendamm bei Bad Doberan, „Ich weiß ein Haus am See“, Krakow am See (Landkreis Güstrow), „Chezann“ und „Der Butt“ in Rostock. Mit dabei auch das Gutshaus Stolpe (Landkreis Ostvorpommern).

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