Seiten

Montag, 9. November 2009

Rügen: Scharfe Sachen auf Gut Rosengarten

Warum sind Chilis so scharf?

Wirsing in Biolandqualität ist derzeit zu haben, Auch der Rosenkohl wartet noch auf FrostGründung, Rosenkohl und abgeerntete Beete vor der Kulisse, in die sich schon bald ein langer Weg auf die Erweiterungsflächen schieben wird. Die Johannisbeersträucher sind schon aumgepflanzt

Gärtnerin Gabriele Bergmann mit einer Chilifrucht der besonders scharfen Sorte

Ein Chilibusch der sanfteren Früchte aus dem Hause Chili

Fotos: ostSeh/Küstermann

Brennendes Interesse beim Schulausflug nach Rosengarten

Garz/Rosengarten. (PM ostSeh) “Was bedeutet eigentlich Bioland?”, “warum ist Chilli so scharf” und “wieviele Kürbisse werden eigentlich in Rosengarten geerntet?” Das und vieles mehr wollten die Schülerinnen und Schüler aus drei fünften Klassen der Regionalen Schule Garz von Gärtnerin Gabriele Bergmann wissen. Die hatte den Schulausflug im Namen von Eigentümer und Gründer des neuen Gutes Rosengarten, Joachim Berg, in den Gewächshäusern empfangen. Zwei dienen dem Gemüseanbau und der Nachzucht, eines soll künftig ein Platz für Events mit einem Amphitheater davor werden. Denn Gastronomie ist bei dieser Größenordnung ein wichtiger betandteil auf dem 1318 erstmalig erwähnten Gut.

In Rosengarten wurde die erste Saison komplett durchgehend Gemüse verschiedenster Arten im Frühjahr und Sommer und selbst jetzt noch Blumen für die Kostendeckung im Winter und Frühjahr gezogen. “Von den anfangs 32 Tomatensorten haben wir nach ersten Erfahrungen allerdings schon wieder welche aus dem Programm genommen. “Wer will schon Tomaten mit einem Gewicht von 500 Gamm?” erläuterte Gabriele Bergmann schmunzelnd. Für die Feuerprobe mit dem Chili hatte sie einige Geschmacksmuster vorbereitet. “Typisch, dass die Jungs sich die ganz scharfen Früchte griffen und die Tränen dann auch noch mit den Fingern aus den Augen wischten, was den Effekt der Schärfe nochmals verstärkte”, schmunzelte sie über die Erfahrungen, die eben jeder selbst machen muss. Eine Schärfescala für Chilli geht übrigens von der ebenfalls dort angebauten Gemüsepaprika bis hin der Sorte Habanero, die gegenüber der Ersteren mit null bis 100 Punkten dann 100 000 bis 350 000 Punkte der Schärfescala aufweist. Das liegt als Beispiel noch zwei Stufen über Tabasco. Verantwortlich für die Schärfe sind die sogenannten Capsaicinoide, die nur in Wasser löslich sind. Daher hilft nach dem zu scharfen Essen anders als bei anderer Schärfe Wasser sofort. Capsaicinoid reizt die Nervenenden, die sonst im Mund für die Empfindung “heiß” zuständig sind. Die Schärfe allerdings besteht tatsächlich aus so etwas wie konservierten Sonnenstrahlen. Je heißer die Chilli-Region, umso schärfer die Frucht. (Info unter www.chilifan.de )

Neben den Gewächshäusern brachte die Gärtnerin Gabriele Bergmann den Kindern auch die Entwicklung von Rosengarten heutzutage im weitläufigen Rückraum nahe. Kartoffeln, Johannisbeeren, Rote Beete, Salate, Gemüse und vieles darüber hinaus waren den Sommer über neben den selbst zu Saft und Fruchtaufstrich verarbeiteten Früchten schon zum Verkauf im Angebot. Und sichtbar ist auch die derzeit vorgenommene Erweiterung auf dann insgesamt 3,5 Hektar Gemüse- und Fruchtanbau. Joachim Berg, der diese Exkursion auch in größerem Zusammenhang mit den Bemühungen um den Status Gesundheitsstadt Garz sehen kann, hat noch weitreichende Pläne für den Anbau, dessen gastronomische Vermarktung nun mit ersten Gesprächen beginnt. Vor Ort kundig gemacht hat sich beispielsweise schon Küchendirektor Stefan von Heine, der sich seit 1995 für die Vermarktung regionaler Produkte einsetzt und bisher immer den Mangel an inseleigenem Gemüse und Kräutern beklagt. “Sei es ein Bund Dill oder mehlige Kartoffeln zum Fisch, ebenso die ganze andere Bandbreite von Küchenkräutern. Dafür besteht doch auf Rügen in solcher Qualität immer Bedarf”, so von Heine.

Dass Bioland ein Qualitätssiegel weit über den ungeschützten Bio-Begriff hinaus darstellt, erfahren die Kinder am Ende fast nebenbei beim LPG-Kuchen und ungezuckertem Apfelsaft. Und Kirsten Koslik-Kilper, eine der begleitenden Lehrerinnen, bestätigte das hohe Niveau und den Erkenntnisgrad eines solchen Ausflugs. Bergs Vision: ein grünes Klassenzimmer mit internationalen Schülern und dazugehörigen heimatlichen Kräutern in Rosengarten. Nur die Frage der Kürbisse, die ließ sich nicht so ganz eindeutig beantworten.

Info: http://www.gut-rosengarten.de/geschichte.htm

© 2009 ostSeh / ANDREAS KÜSTERMANN
Frei verwendbar bei zusendung eines nachweises und korrektem bildnachweis

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
footer