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Mittwoch, 18. Mai 2011

Rügen: Ping Pong in der Galerie Hartwich

Foto: ostSeh/Küstermann


Sellin. (ostSeh) Mike Strauch ist schon häufiger bei Knut Hartwich in der Selliner Galerie Alte Feuerwache zu Gast gewesen. Mit André Tempel, dem sozusagen dortigen Ausstellungseleven, wenngleich auch nicht unbekannt, findet seine Arbeit eine dynamische Entsprechung. Unter dem Titel Ping Pong sind die aktuellen Werke vorgestellt und werfen sich tatsächlich bildlich und assoziativ die Bälle zu. Bei entspannter Atmosphäre stellt sich auch mal die Frage, ob man Kunst immer so bierernst nehmen muss. Oder ob man sie nicht einfach nach "gefällt" und "gefällt nicht" nehmen kann. Das eingespielte Ritual bei Galerist Knut Hartwich jedenfalls lässt alles zu. Niemand muss Verständnis heucheln und darf dennoch kommen. Am Schönsten wird es, wenn die flüsternden Experten gegangen und die Leute noch anwesend sind, mit denen man sich auch in Zimmerlautstärke unterhalten kann, ohne genierliche Nebenblicke zu werfen, wer an der unsachverständigen Meinungsäußerung noch Teil hat und sie zu gegebener Zeit aber natürlich in Abwesenheit des Urhebers aufgreifen könnte. Und wenn ich den hässlichen Plaste-Blumentopf meiner Nachbrin wieder mit höheren Weihen in der Galerie als Turmbau zu Sellin mit Kabelbindern gesichert entdecke, habe ich eben meine ganz eigenen Assoziationen. Mit dem Erzählen der Geschichte dazu ergibt sich alles andere fast wie von selbst....

André Tempel, 1970 in Schwedt an der Oder geboren, lebt in Dresden, Mike Strauch, geboren 1966 in Stollberg im Erzgebirge, in Mecklenburg. Beide studierten an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, Strauch Malerei bei Claus Weidensdorfer, Tempel Skulptur bei Eberhard Bosslet.

Experten sagen das so:

André Tempels Arbeiten verblüffen aufgrund der neuen und ungewöhnlichen Wahrnehmung alt bekannter Gegenstände, doch ist dies nur eine vordergründige Eigenschaft seiner Skulpturen und Installationen, deren Qualität vor allem in dem seltsamen Zuwachs von Bedeutung liegt, der daraus resultiert, dass er sein Material zu plastisch ungewöhnlichen Ereignissen konfiguriert, die sowohl an Surreales, Technoides und Minimalistisches denken lassen.... Dr. Peter Funken

Die paradiesische Ideallandschaft formt sich zuerst im Bild und dann im Gedächtnis. Landschaft evoziert so immer mehr als nur Landschaft, auch in Mike Strauchs Gemälden. Seine Landschaften sind verhangen. Wenngleich sie nicht immer blühen, ist ihnen die Vitalität des In-Die-Ferne-Schauens zu eigen. Über niedrige Horizonte, die sich oftmals ohne Spuren menschlichen Lebens in die Weite erstrecken, streifen lange Blicke über Landschaften, die dort liegen, als harren sie größerer Dinge als dem Besuch des Menschen .... Dr. Marie Cathleen Haff.
Infos wie Öffnungszeiten unter www.galerie-hartwich.de

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