Seiten

Dienstag, 6. August 2013

Wertvolle Haisammlung an das Deutsche Meeresmuseum übergeben

Zu der etwa 200 Exponate umfassenden Sammlung zählen neben Flossenpräparaten und Eihüllen auch 67 Haigebisse, darunter das eines Moka-, eines Reißzahn- und eines Gewöhnlichen Sägehais.Foto: Deutsches Meeresmuseum


Wertvolle Haisammlung an das Deutsche Meeresmuseum übergeben


Stralsund. Etwa 200 Exponate zählt die wertvolle Haisammlung, die heute in den Besitz des Deutschen Meeresmuseums überging. Nach 20-jähriger Sammlertätigkeit übergab Haiexperte Silvio Heidler unter anderem 67 Haigebisse an Dr. Timo Moritz, Fachbereichsleiter Wissenschaft und Kurator für Fische am Deutschen Meeresmuseum. Der Kauf des umfangreichen Bestands an Präparaten wurde durch den Förderverein der Stiftung Deutsches Meeresmuseum ermöglicht.

Die Sammlung beeindruckt nicht nur aufgrund der Seltenheit einiger Exponate. Sie spiegelt zugleich die Vielfalt der oft zu Unrecht als gefährlich angesehenen Tiere wieder. Allein die Gebisse, die an das Deutsche Meeresmuseum übergeben wurden, stammen von insgesamt 51 verschiedenen Arten. „Das Gebiss eines Hais lässt auf sein Fressverhalten schließen.“, erklärt Dr. Timo Moritz. So lässt sich anhand der Zähne und ihrer Anordnung erkennen, wovon sich die Tiere ernähren. Arten, die Muscheln oder ähnlich harte Beute fressen, haben nussknackerähnliche Kiefer mit flachen Zähnen. Haie, die sich eher von Fisch und Tintenfisch ernähren, haben hingegen spitze Zähne, um ihre Beute festzuhalten. Und Räuber, die sich auf große Beute spezialisiert haben, besitzen Zähne, die es ähnlich wie Steakmesser ermöglichen, Nahrung zu zerteilen.
Neben den Gebissen enthält die Sammlung zahlreiche Flossenpräparate und Eihüllen von Haien. Wichtig war den Experten des Deutschen Meeresmuseums die Verlässlichkeit der Quellen, aus denen die Exponate stammen. Nach wie vor stellen das Sportangeln von Haien und das Sammeln von Trophäen ein großes Problem dar. Silvio Heidler hingegen bezog die Gegenstände seiner Sammlung vom Zoll, aus Schauaquarien und von Fischmärkten.

Nach einer Sonderausstellung im Naturkundemuseum Altenburg (Thüringen) in den Jahren 2008 und 2009 fehlte der Platz für eine adäquate Aufbewahrung der Sammlung. Diese wird nun durch das Deutsche Meeresmuseum ermöglicht. „Die Exponate sind ein großer Gewinn für unsere Museumssammlung. Originale statt Nachbildungen zeigen zu können, ist immer etwas ganz Besonderes“, betont Dr. Timo Moritz den hohen Wert der Haisammlung für das Deutsche Meeresmuseum. Drei Haigebisse sind bereits in der Ausstellung „Mensch und Meer“ in der Katharinenhalle des MEERESMUSEUMs zu sehen. Zukünftig soll dem Thema Haie eine eigene Dauerausstellung gewidmet werden, in die auch Exponate aus der Sammlung einfließen sollen.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
footer