Bobbin. In der Saison 2009 soll die Mosterei Bobbin wieder im vollen Umfang betrieben werden. Dies vereinbarten Inhaberin Iris Feistauer und der Mostereibetreiber Matthias Konschak dieser Tage. Konschak betreibt eine mobile Mosterei in Brachstedt, Thüringen. Sein Vorarbeiter Rainer Teilke wird in dieser Zeit ständig in Bobbin vor Ort sein und die Annahme leiten. „Wir wissen, was wir machen“, sagt Konschak und schätzt, dass sie ab Ende August, Anfang September rund vier Tonnen Obst pro Tag bewältigen könnten. „Das wären rund 3000 Liter Saft, die naturtrüb und damit ohne Einsatz einer Zentrifuge direkt wieder an den Kunden gehen sollen. Jeder nimmt seinen Saft wieder mit.“ Damit entfielen auch kleine Ungerechtigkeiten, dass Obst im August noch vor der Reife geerntet, aber Saft von voll ausgereifen Früchten im Oktober über den Tisch geht. Auch werde kein Obst vom Straßenrand mit sorgfältig gepflegtem Bio-Obst gemischt. „Jeder erhält seins zurück.“ Lange Wartezeiten soll es nach diesen Plänen durch Voranmeldung ebenfalls nicht mehr geben. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und wollen den Ablauf etwas effizienter organiseren, sagt Konschak. „Eine Tasse Kaffe in einer halben Stunde im Hofladen vorne ist ja noch in Ordnung.“ Damit entfallen jedoch auch einige Feinheiten wie die auch exotisch gemischten Säfte. „Wir pressen bei ausreichenden Mengen Quitten, Birnen und natürlich Äpfel auch gemischt, wenn der Kunde das möchte. Dann geht der Saft gefiltert durch die Pasteurisierung und wird in Schläuche zu fünf Litern abgefüllt.“ Die alten Kartons übrigens, ergänzt er, darf der Kunde gerne wieder zum neu Befüllen mitbringen. Dieses System wird beibehalten. Flaschen jedoch gibt es keine mehr.Iris Feistauer hätte nach dem Tod ihres Mannes Thomas gerne die noch eingerichtete Mosterei an einen neuen Betreiber von Rügen weitergegeben. „Damals war es noch leichter, da die Einrichtung komplett stand. Doch auch jetzt rufen ständig die Stammkunden und auch andere an, die Saft wollen. Da habe ich mich nach einem Versuch im vergangenen Jahr zu dieser Lösung entschlossen“, sagt sie und will das nun anpacken. Konschak wundert sich ein wenig, dass sich auf Rügen niemand fand. „Ich sehe die Stammkunden als eine Chance und unser Kapital an. Anders hätte ich das nicht gemacht“, sagt er und freut sich auf die Saison. 4.50 wird der Karton zu fünf Liter kosten.© 2009 ostSeh / ANDREAS KÜSTERMANN
Samstag, 27. Juni 2009
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