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Freitag, 26. März 2010

Rügen: Endlich wieder Normalität im Fährbetrieb


Fotos: ostSeh

Schaprode. (ostSeh) Nach der auch für Rügen und Hiddensee langen Eisperiode von über drei Monaten und diversen Eisschäden am Fährschiff Vitte startet die Weiße Flotte im April wieder in Stralsund und auf Rügen ihren regulären Fährbetrieb. Ab dem kommenden Donnerstag pendeln die Motorfähren „Stahlbrode“ und „Glewitz“ wieder zwischen dem Festland und Rügen, wie Reedereisprecher Knut Schäfer verlautbarte.

Im Jahre 2009 waren laut Schäfer über 207 000 Personen und etwa 156 000 Fahrzeuge auf der Linie Stahlbrode - Glewitz befördert worden. Eine Bilanz, welche die Reederei dringend halten muss, da das Inselfeeling durch die Anreise über die Fähre dem kostenlosen Überfahren der neuen Rügenquerung entgegensteht. Für die Insel wiederum bedeutend, da das Einstellen der Fährverbindung wie schon einmal erwogen, zu einem deutlichen Imageschaden und Einschränkungen führen würde. Durch die Sanierung des Rügendamms ab Mai und damit seiner Vollsperrung könnte im Jahr 2010 die Glewitzer Fähre jedoch wieder eine ganz neue Bedeutung erlangen und ihren Nutzen als Teil des Verkehrsplanes beweisen.

Die Reederei Hiddensee stellt zum 1. April ebenfalls vom Eis- auf den Frühjahrsfahrplan um. Von Schaprode aus gibt es dann täglich zwölf Abfahrten zu den drei Häfen der Insel Hiddensee. Auch von Stralsund steuern wieder zweimal täglich Schiffe das zwischenzeitlich abgeschnittene und mit Helikoptern notdürftig versorgte Eiland an. Bis vergangene Woche wurden Waren noch vom Anleger der Wittower Fähre nach Hiddensee gefahren, weil die Boddenkreuzer als Ersatz für die ausgefallene Vitte keine sperrige Ware aufnehmen konnten. Der neue Fahrplan ist nicht ganz unumstritten. Denn die Reederei Hiddensee, Tochter der Weißen Flotte, hat mit ihrem in Details nicht bekannten Versorgungsvertrag mitdem Land für die Insel Hiddensee ein Monopol, das viele in Frage stellen.

So wird, wie jedes Jahr durch Kostensteigerungen gerechtfertigt, der Fahrpreis erhöht, ohne dass die wirklichen Zahlen auf dem Tsich liegen. Angesichts des Ausfalls der Vitte musste sich Reedereichef Jörg Lettau gar vorhalten lassen, in prestigeträchtige Cabrio-Schiffe zu investieren, statt die Vitte fit zu halten.

Zwei Erwachsene und ein Kind bezahlen ab dieser Saison 37,20 Euro (42,80 € )für eine Hin- und rückfahrt. Haben sie mehr Kinder ab vier bis 14 Jahren, lohnt sich die Familienkarte für 41,50 Euro. (47,50 € ) Ein Fahrrad schlägt auf beiden Routen mit weiteren 6,90 Euro zu Buche, ein Hund wiederum mit 8,60 Euro respektive 9,60 €uro. 50 bis 60 Euro also alleine für die An- und Abfahrt in den Urlaub. Berufspendler nach Hiddensee könnensich zwar in einem mühsamen Verfahren der Prüfung für ein besonderes Ticket unterziehen, haben jedoch ebenfalls immense Kosten alleine für die Überfahrt. Waren natürlich ebenfalls. Da nimmt es nicht Wunder, dass immer wieder von anderen Unternehmen wie der Reederei Kip in Breege nach mehr Transparenz oder gar Wettbewerb gerufen wird.

(c) ostSeh/Küstermann

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