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Sonntag, 20. Mai 2012

Neue Ausstellung - Jürgen Eisenacher 

Jürgen Eisenacher, Junge mit blauen Augen, 2012, Öl auf Leinwand, 180 x 150 cm 

Neue Ausstellung - Jürgen Eisenacher  


Eröffnung Samstag, 26. Mai 2012, 18 bis 20 Uhr | Ausstellung 27. Mai bis 28. Juli 2011
22. Juni 18–20 Uhr Empfang durch den Künstler in der Galerie | Ab 25. Juni nach Vereinbarung geöffnet


Das Groteske kann erheitern oder erschrecken, lächerlich wirken, absurd oder unheimlich. Auch die übersteigerten, teilweise bizarren Figuren in den neuen Bildern des Malers Jürgen Eisenacher erregen Abscheu und Mitleid zugleich und berühren auf subtile Weise das Unterbewusstsein. Damit nutzt der Maler die ästhetische Kategorie des Grotesken, um das Unaussprechliche zu formulieren und Raum für malerische Innovation zu gewinnen. Sein Werk „Junge mit blauen Augen“ liefert keine schlüssige Erzählung, sondern bleibt in jeder Hinsicht disparat. Malweise und Farbpalette orientieren sich an Gemälden von Tintoretto oder Velázquez, die Haltung der Figur wirkt klassisch, scheint aber im Sujet aktuell, die blauen Augen passen nicht zum Gesicht eines Schwarzen, der Oberkörper nicht zur Gesichtsfarbe, die dünnen fliegenden Locken nicht zum Klischee des „Negers“.

Eisenacher wählt die Motive seiner Bilder ungefiltert aus dem verfügbaren Fundus an Bildern – dieser greift auf die Kunstgeschichte ebenso zurück, wie auf Darstellungen in Lehrbüchern über Völkerverständigung und Naturphänomene und Abbildungen in schwulen Pornomagazinen. Indem er auf eine kultivierte Auswahl verzichtet, benimmt er sich selbst wie ein „Wilder“, der dem Klischee nach nicht gelernt hat zwischen Gut und Böse, zwischen Recht und Unrecht, zwischen Schöne und Hässlich zu unterscheiden. Die Betrachter werden durch gekonnte Malweise und klassisch wirkende Sujets auf konventionelle Weise angesprochen – um bei näherer Betrachtung in den Abgrund der eigenen Psyche zu schauen.

Unter dem Titel TABU stellt Susanne Burmester nun neueste Bilder des Malers vor. Wie seine bisherigen Werke, dienen auch diese nicht allein der Provokation, sondern sind Reflektionen über das, was bildwürdig ist und über die Mehrdeutigkeit von gemalten, und damit fiktiven, Bildern. Jürgen Eisenacher wurde 1964 in Frankfurt am Main geboren. Er hat Kunstgeschichte und klassische Archäologie studiert, bevor er an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam Malerei studiert hat. Er lebt und arbeitet heute in Berlin. Die Ausstellung wird am Samstag, 26. Mai 2012 von 18 bis 20 Uhr eröffnet. Der Künstler ist anwesend. Sie ist bis zum 22. Juni, Mittwoch bis Sonnabend von 12 bis 17 Uhr, anschließend nach Vereinbarung zu sehen.


SUSANNE BURMESTER GALERIE
Bahnhofstraße 51
D-18528 Bergen auf Rügen

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