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Montag, 11. Juni 2012

Neue Meeresbewohner für das OZEANEUM aus Norwegen eingetroffen

Henning May ist Taucheinsatzleiter im OZEANEUM und testete in Norwegen erstmals Scooter zum Überbrücken langer Distanzen, um z. Bso. einen Laierfisch zu fangen. (Foto: Christian Howe)



Neue Meeresbewohner für das OZEANEUM aus Norwegen eingetroffen

Museums-Tauchteam kehrt zurück von Fangreise



(Stralsund, 10.06.2012) Am Sonntagmittag ist im OZEANEUM Stralsund ein Tiertransport aus Norwegen mit Laierfischen, Seeteufeln, verschiedenen Seesternarten und Weichkorallen wohlbehalten eingetroffen. Seit zwei Wochen war das Tauchteam auf Fangreise in Norwegen bei Alesund unterwegs, um marine Lebewesen für die Kaltwasser-Aquarien in Stralsund zu sammeln. Um die gewünschten Tiere zu finden, müssen die Taucher teilweise sehr weite Strecken unter Wasser zurücklegen. Dafür kamen erstmals sogenannte Scooter zum Einsatz, welche die Taucher über die nötigen Distanzen zogen. So konnte  Atemgas gespart und größere Flächen abgesucht werden.

Ein Taucher während der langen Dekompression nach einem Tauchgang in 72 Metern Tiefe. (Foto: Henning May / OZEANEUM Stralsund)

„Im Vergleich zu tropischen Aquarien gibt es für Kaltwasseraquaristik kein dichtes Händlernetz, so dass für unseren Bedarf neben Kooperationen mit lokalen Fischern und anderen Aquarien mindestens einmal im Jahr eine Fangreise nötig ist“, sagt Alexander von den Driesch, Teamleiter im Aquarium des OZEANEUMs. Er hat die Reise geplant, den Bedarf an Tieren geprüft und die nötigen Genehmigungen eingeholt. Das Tauchteam reiste im Lauf der vergangenen Jahre bereits fünf Mal nach Norwegen. Inzwischen hat es dort feste Spots, um auf die Suche nach potentiellen Aquarienbewohnern zu gehen. Ein Fund bedeutet jedoch noch lange keinen Fang. Einmal aufgeschreckt, können z. Bsp. Laierfische blitzschnell fliehen. Die Taucher müssen mit ihren Keschern sehr schnell reagieren. Die Fangmethode mit dem Kescher hat sich als besonders schonend bewährt. So bleiben die Tiere unversehrt und können später im Aquarium gezeigt werden. Für den 20-stündigen Transport nutzt das Team eine ausgefeilte Logistik mittels Kühltransporter inklusive Sauerstoffzufuhr. In Stralsund angekommen, übernahm ein achtköpfiges Aquaristik-Team die Tiere aus Norwegen. Während eines dreiwöchigen Aufenthalts in der Quarantäne werden vom Froschdorsch bis zur Seedahlie alle Neuzugänge von möglichen Parasiten befreit und an PH-Wert, Wassertemperatur und Salzgehalt der Schaubecken des OZEANEUMs gewöhnt. In den Sommerferien ist der neue Besatz dann im Museumsrundgang zu sehen. Die Taucher selbst werden am Montag zurück in Stralsund erwartet.

Die Tote Mannshand ist eine Korallenart und wird hier von Aquarientechniker Torsten Birth und seinen Kollegen entladen und für die Quarantäne im OZEANEUM vorbereitet. (Foto: OZEANEUM Stralsund)

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