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Freitag, 9. April 2010

Rügen: Bau der 1.224 Kilometer langen Pipeline beginnt in schwedischen Gewässern

Die italienische Castoro C6, eines von drei Verlegeschiffen der 1220 Kilometer langen Pipeline.
Foto: ostseh/nordstream


Zug, 23. März 2010. (ostSeh) Das Verlegeschiff „Castoro 6“ (C6) ist am 21.März in Richtung Ostsee aufgebrochen, wo es in Kürze mit dem Bau der Nord Stream-Pipeline beginnen wird. Dies teilte Konzernsprecher Stefen ebert auf Nachfrage von ostSeh mit. Die Pipeline mit einem Innendurchmesser von 1.153 Millimetern (48 Inch) soll Europa ab 2011 mit Erdgas versorgen. Erst kürzlich sind die letzten Genehmigungen für die Verlegung in der Ostsee eingegangen und gleichzeitig haben Umweltverbände Klage beim Verwaltungsgericht gegen das Bergamt Stralsund wegen der ihrer Ansicht nach zu geringen Ausgleichsmaßnahmen eingereicht.

Die Verlegearbeiten beginnen in der ausschließlichen Wirtschaftszone Schwedens, ungefähr 60 Kilometer vor der Küste der Insel Gotland. Die Nord Stream-Pipeline verläuft über 1.224 Kilometer durch die Ostsee und landet bei Lubmin in der Nähe von Greifswald an. Die Bauarbeiten beginnen 675 Kilometer entfernt vom Ausgangspunkt der Pipeline nahe Wyborg in Russland. Schon in wenigen Wochen soll jedoch südlich Bornholm, dem Hauptlaichgebiet des Ostseeherings, ein baustopp diese Zeit berücksichtigen, sagte Steffen Ebert vor kurzem auf einer Veranstaltung des WWF in Stralsund.

Umrüstung für ein Höchstmaß an Sicherheit: Bevor das Verlegeschiff C6 in Richtung Ostsee aufgebrochen ist, sei es in Rotterdam gewartet und umgerüstet worden. Dabei habe man die gesamte technische Ausrüstung im Hafen gründlich geprüft und getestet. Vor Beginn der eigentlichen Verlegearbeiten wird die C6 nochmals in der Ostsee unter normalen Betriebsbedingungen auf See getestet. Dieser Testbetrieb dient dazu, die Ausrüstung für den Einsatz vorzubereiten sowie die Crew mit den Abläufen an Bord vertraut zu machen. So wird unter anderem sichergestellt, dass die hohen Standards bezüglich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSE-Standards) von Beginn an eingehalten werden. Während des Testbetriebs auf See sind Nord Stream-Mitarbeiter und unabhängige Inspektoren des Zertifizierungs-unternehmens DNV (Det Norske Veritas, Norwegen) anwesend, um die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards des Projekts zu überwachen.

Die „Castoro 6“ ist ein 152 Meter langes, halbtauchendes Verlegeschiff, das eine sichere Plattform für die Arbeiten auf See bietet. Das Schiff gehört dem italienischen Unternehmen Saipem. Saipem verfügt über große internationale Erfahrung in der Offshore-Verlegung wie beispielsweise bei der Blue Stream-Pipeline im Schwarzen Meer, die in einer Tiefe von über 2.000 Metern verlegt wurde, oder der Dolphin-Pipeline im Persischen Golf mit einem Durchmesser von 48 Inch. Auf dem Weg in die Ostsee wird die C6 von zwei Ankerziehschleppern gezogen. Während der Verlegung wird das Schiff durch ein Ankersystem positioniert. Nord Stream hatte im Vorfeld auch nochmals betont, dass der Verlegekorridor auch bei deer Prüfung auf altlasten so gewählt worden sei, dass der Radius der Ankertrossen beider Festhalteschiffe ebenfalls unter die Lupe genommen worden sei. Vor Finland habe man dabei beispielsweise Minen beseitigen müssen. Eine Stellungnahme zu neueren Meldungen, Russland habe südlich von Gotland Militäraltlasten versenkt, liegt nicht vor.

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