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Montag, 11. Januar 2010

Weiterhin eingeschränktes  Winterleben auf Rügen

Foto: ostSeh/Küstermann

Rügen. (ostSeh) Im Auftrag der Kreistagspräsidentin Gisela Lemke und der Landrätin Kerstin Kassner wurde am heutigen Montag früh die für 15 Uhr angesetzte Kreistagssitzung abgesetzt. "Ich möchte ich Sie darüber informieren, dass die heutige Sitzung des Kreistages Rügen im Parkhotel in Bergen auf Grund der schwierigen Straßenverhältnisse nicht stattfindet", so das Sekretariat der Kreistagspräsidentin.
Das mag verwundern, wer nur einige Straßenabschnitte der Insel kennt.

Die weitläufigen Nebenstrecken auf 1000 Quadratkilometer Insel sind jedoch weiterhin eine Herausforderung für die Räumdienste, die vielfach nur schieben und nicht fräsen können.So war am Montag früh die Strecke von Gingst nach Samtens bei Haidhof noch verweht und ebenso die dortige Nebenstrecke zum Gutshaus. Weiterhin auch in Dreschvitz. Ebenso waren Schneewehen von bis zu drei Metern Höhe an Orten wie Teschvitz, Unrow, Wiek, Silmenitz und anderen Stellen Rügens gemeldet worden. Immer wenn der Wind ungehindert an einer Kante entlangstrich und die Schneeflocken in Orkangeschwindigkeit verdichtet hatte, kam es zu solchen Phänomenen.

Zu Irritationen führte bei zahlreichen Lehererinnen und Lehrern der Schulen auf Rügen am heutigen Montag der Erlass des Kultusministeriums, die Schule ausfallen zu lassen. Denn einige Schulleitungen waren der Meinung, es herrsche dennoch Präsenzpflicht der Lehrer in der schülerlosen Schule, was angesichts der Straßenverhältnisse verwundert. Oder auch fahrlässig genannt werden könnte. Rein rechtlich gibt es nach Schulgesetz drei Möglichkeiten. Präsenz in der Schule und Verrichtung von Arbeiten ohne Schüler wie Beurteilungen schreiben, Melden bei einer Schule am Ort statt der eigenen Schule, ob dort Bedarf an Lehrkräften aus der fußläufig erreichbaren Umgebung besteht. Oder Abarbeiten von Tätigkeiten wie beurteilungen zu Hause.

Zu sehen ist dieser Fakt auch auf dem Hintergrund, dass das Personalentwicklungskonzept des Landes seit Jahren nur eine Grundzahl von 18 Stunden für LehrerInnen in MV vorsieht und diese Stundenzahl dann auch manchmal noch an mehreren Schulen des Landkreises absolviert wird. So fahren manche für 18 Stunden täglich fast siebzig Kilometer, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen und danach wieder ihr zu Hause.

Anders viele Handwerker, die häufig mit noch größeren Widrigkeiten des Wetters zu kämpfen haben. So gab der Gingster Installatuer Alexander Grossmann seinen Leuten kurzfristig frei und verpflichtete nur einen Gingster Kollegen, bei größeren Havarien vor ort einzugreifen und Rufbereitschaft zu wahren. Grossmann selbst ist ebenso durch eine Schneewehe abgeschnitten. Auch Beschäftigtte mit Arbeitsplatz in Stralsund zogen es teilweise vor, auf der Insel zu bleiben, zumal der Schneefall seit zehn uhr bei leicht gesunkener Temperatur wieder zunimmt. KÜMA

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