Rügen. (ostSeh) Die Insel hat die unangenehme Eigenschaft, alles anzuziehen, was teuer ist und Profit verspricht. Nicht den normalen, von dem viele ja leben, Sondern den hohen, ungerechtfertigten via Inselzuschlag.
So nimmt der Erdgasanbieter EWE auf Rügen seit Wochen mit 95.9 Cent das Kilo den höchsten Preis für seinen Treibstoff an seiner einzigen Bergener Tanke. Zudem mit geringer Druckqualität. In Schnee und Regen ohne Dach stimmt der Druck meist nicht, was ein bis zwei Kilo weniger Betankung beispielsweise bei gleicher Temperatur gegenüber Stralsund ausmacht. Vor allem, wenn vorher eine Kurierflotte oder auch nur ein anderes Fahrzeug dort getankt hat. In Stralsund hingegen ist der Preis seit Wochen auf 90 Cent, Greifswald bietet sogar nur 86 Cent. Stralsund hat zudem einen Mercedes an Kompressor trotz geringem Preis, wohingegen der auf Rügen, nun ja, eher ein Kleinwagen sein dürfte. Für die Erdgasmonopolstrukturen zwischen Rügen und Wolgast gegenüber Flüssiggas (LPG) ist das besonders bitter und legt den Schluss nahe, dass das eigentlich sauberere Erdgasangebot hier bei geringer Reichweite oder einem Monovalent-Fahrzeug eine Fehlinvestition sein könnte. Ein Anbieter von Dixi-WC aus Greifswald beispielsweise, der einen Fiat-Transporter mit ausschließlich Erdgas fährt, muss nach eigenen Angaben ganz schön planen, um bei seinen Touren zwischen Rügen und Wolgast über die Runden zu kommen. Erste Nutzer denken daher schon länger über den Umbau ihrer Flotte oder Austausch der Fahrzeuge nach, obwohl EWE zumindest die Integration der Zapfsäule mit einer zweiten Tankquelle in die bestehende Bergener Tankstelle versprochen hat. Zur zweiten Tankstelle auf Jasmund hält sich der Konzern weiterhin bedeckt, während die LPG-Tankstellen auch auf Rügen wie Pilze aus dem Boden schießen. Sieben an der Zahl sind es zwischenzeitlich. Haben Erdgasfahrer auf das falsche Pferd gesetzt?
Zumindest in Sachen Benzin zeigt allerdings neuerdings ein Teil der Tankstellen in Stralsund, was ein freier Markt kann. Vor allem die Freie Tankstelle an der 105 in Richtung Rostock bietet am Montag sage und schreibe rund 10 Cent billigeren Sprit an. Da haben Zapfsäulen in Bergen beispielsweise bei Famila eben mal zwei bis drei Cent zu bieten und das macht schon eine Schlange. Wer also bivalent mit Benzin zum Starten und Erdgas zum Fahren rechnet, sollte am Montag alles dransetzen, eine Erledigung in der Hansestadt zu haben. Auch allen anderen Verbrauchern sei bei diesen Inselverhältnissen geraten, Montags die Insel zum Tanken zu verlassen.
Zeigen Sie als Rüganer, Kunden, Gäste ... den Inselabzockern doch einmal den Stinke.... äh, zumindest die kalte Schulter. Ab über den Rügendamm, ab über die Brücke. Runter von Rügen. So war es doch, wie der Kapitalismus funktioniert, oder? Wenn Sie dann gleich noch in Stralsund shoppen gehen, verstehen das vielleicht auch die Strategen wie Famila auf Rügen. KÜMA
2 Kommentare:
Oder lieber gleich auf weiter verbreitete Autogas (LPG) umsteigen. Tankstellen in Kartenübersicht hier: http://www.autogas-umruestungen.de/autogas-tankstellen-finder.html
Sg
Steffen
Ne, es hat ja einen grund, warum erdgasfahrer erdgas fahren. aber da möchte ich hier niemanden agitieren. nur eins; das kommt so aus der erde und wird nicht mit allen möglichen zusatzgasen gemischt. und bald hoffentlich auch aus der pipeline, die in greifswald endet.
ne, ich finde, wer sich die mühe gemacht hat, sollte den anbietern einfach auf die füße treten..
küma
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