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Montag, 7. Juni 2010

Rügen: Projekt im Gewächshaus Rosengarten



Schüler der Regionalen Schule Garz und ihre Lehrerin Anke Bartz lernen einen halben Tag lang, wie Arbeit im Gewächshaus eines Gemüseanbaubetriebes aussieht. /Sebastian Schumann (rot) und Axel Kedrowski (grau). Mit Schubkarre Philipp Rieger. Im Hintergrund Michael Rieger und Anke Bartz. Fotos: ostSeh/Küstermann

Rosengarten (ostSeh) Sebastian SCHUMANN und Alex KEDROWSKI, Schüler der 8. Klasse in der Regionalen Schule Garz, "geizen" die Tomatenstauden im Gewächshaus aus. "Ausgeizen", so der Begriff, den ihnen Gärtnerin Gabriele BERGMANN beigebracht hat, bedeutet, die wilden Triebe zwischen den Haupttrieben zu entfernen. "So wird vermieden, dass zu viel Energie ins Kraut schießt". Das haben sie verstanden und die beiden Jungs können nun auch erklären, warum sie das tun. Und das, obwohl sie eigentlich an diesem Vormittag Philosophie hätten und eine ruhige Kugel schieben könnten. "Unsere Lehrerin benotet unsere Arbeit hier ebenso", sagt Sebastian und füllt weiter den Eimer mit den Trieben. "Und die Arbeit macht auch irgendwie Spaß." Dass sie dabei auch mal ihren Rücken spüren, gehört dazu.

"Sie sehen auf diese Weise, was Arbeit wirklich bedeutet". sagt Lehrerin Anke Bartz, die aus dem anderen Gewächshaus kommt und natürlich ebenfalls mitarbeitet. Dort reinigt sie mit Philipp und Michael RIEGER die Blumenkohl- und Kräuterbeete. Michael hatte kurz vorher den Geschmack frischer Kräuter von den Setzlingen im Vorraum probiert und festgestellt, dass das zweijährige Bohnenkraut völlig anders schmeckt, auch schärfer, als das einjährige. Die Planzen dort warten auf pasendes Wetter und sollen auf die 8.5 Hektar Freilandfläche wie andere vor ihnen.

Ganz nebenbei seien Gespräche über gesunde Ernährung entstanden, bestätigt Gärtnerin Gabriele Bergmann, die dort kleine Pflanzen pikiert, also aus dem Pflanzkübel in eigene Töpfe bringt, damit sie Wurzeln bilden. Wie die vier Schüler bekunden, machen sie das derzeit einmal die Woche mit viel Spaß.

Drei andere Jungs sind aus der Ferne eben am Hühnerstall zu sehen, in dem die frisch eingesetzten braunen Freilaufhühner diese Woche die ersten Eier legen. Nebenan im Pferdestall, der bald Hofladen werden soll, bauen drei Mädchen und weitere Jungs der zehnköpfigen Gruppe Pavillons für die Tage der offenen Gärten zusammen und es stellt sich nebenbei heraus, dass die Mädchen dabei den besseren Durchblick haben.

In der Küche kocht eine weitere Gruppe mit Eva Setegast Kuchen und Mittag. Nur die Nudeln nehmen einige dann doch lieber mit Zucker als mit einer eigenen Pesto. Aber dafür liegt Rosengarten ja direkt vor der Haustüre und Inhaber Joachim Berg sieht es gern, wenn der Kontakt zur Regionalen Schule stabiler wird. Er wünscht sich auch viel mehr Kontakt zur "Gesunden Stadt Garz" und kann sich weitere, viel umfangreichere Projekte vorstellen, wenn sie jemand kontinuierlich vorantreibt und dabeibleibt.

Derzeit hat jedoch der neu angelaufene Bioland-Betrieb Vorrang. Der muss erst am Markt ankommen. Projekte wie der Hofladen und der Verkauf des auflaufenden Gemüses und der vielfältigen Kräuter stehen im Vordergrund. Das wird schon jetzt bis 16 Uhr ab Hof, auf dem Rügen-Markt in Thiessow am Dienstag und Freitag und direkt per Gemüse-Kiste in Haushalte verkauft. Wer sich dafür interessiert, kann auch am 12. und 13. Juni zu den Tagen der offenen Gärten kommen. Und einfach mal selbst einen Kontakt herstellen,

(c) HONORARFREI 2010 ostSeh_KüSTERMANN

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