foto: ostSeh
Sagard. (ostSeh) In allem Schlechten kann auch etwas Gutes liegen. Diese Weisheit hat die Kirchengemeinde Sagard zu spüren bekommen. Der Glockensachverständige Joachim Huse aus Greifswald konnte Pasdtor Nieber schon kurz nach dessen Amtsantritt offerieren, dass er von einem Fehlguss einer Glocke Kenntnis hat, die dennoch ohne Fehl und Tadel sei. Der Grund: In der Glockengießerei Lauchhammer war eine bestellte Glocke gegossen worden, die nach dem Erkalten bei der Prüfung eine andere Tonlage (dis –7) als bestellt aufwies. „Sie hat einen klaren Klang, Tonaufbau und ausgezeichnete Resonanzwerte“, sagt Huse „Wie bestellt für Sagard!“ Es werde eine kraftvolle Klangentfaltung und eine gute Fernwirkung erwartet, ist der Sachverständige sicher. Und geht von einem sehr wünschenswerten Moll-Dreiklang aus. Und würde mich sich sehr freuen, wenn seit Beginn der Aktivität um die Glocke seitens Wilhelm Hacker, der sich schon als Kind auf dem Glockenturm rumgetrieben und verewigt hat, der Gemeindekirchenrat die Angelegenheit nach zehn Jahren abschließen könnte. Die Taufglocke sei zudem natürlich auch etwas günstiger als eine reine Auftragsarbeit, lautet das Verlockende Angebot.
In Sagard wurden wie in vielen anderen Kirchen Deutschlands mehrfach die Glocken für Kanonen geopfert. So musste 1916 die große Glocke dran glauben, die 1925 mit ihren beiden Nebenglocken jedoch von der Glöckengießerei Störmer aus Erfurt ersetzt wurde. Für den zweiten Weltkrieg kamen erneut die große und mittlere Glocke ins Feuer , kann Chronist Wolfgang Lübke aus seinen Unterlagen und den sogenannten Memorabilien der Kirche berichten.
Die Gemeinde hat sich nun nach Sichtung ihrer Finanzen entscheiden und möchte in absehbarer Zeit ihre neue Glocke würdevoll in Empfang nehmen.
KÜMA
INFO: Am Freitag, dem 14. August um 20 Uhr spielt übrigens Matthias Eisenberg auf der Sagarder Kindten-Orgel barocke Stücke zusammen mit Susanne Erhardt auf der Flöte und barocker Klarinette. Eintritt 8,00 Euro
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