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Sonntag, 12. Juli 2009

Hafenfest lockte wieder Tausende

Sassnitz. Das 19. Jahr ist Brigitte Berger mit ihren österreichischen Spezialitäten in Sassnitz auf dem Hafenfest. „Atmosphäre und nette Kundschaft lassen uns immer wiederkommen“, sagt die Gastronomin spontan und überzeugt, während sie einige Blutwürste in Sauerkraut an ihrem hochfrequentierten Stand ausgibt. Sie ist eine von rund 150 gastronomischen Anbietern und Schaustellern, die der Großmarkt Rostock in bewährter Besetzung demnächst zum 20. mal in den Stadthafen brachte.
Die Sassnitzerin Marina Grothe wiederum will einmal entspannt mit Gatten Günter Grothe durch den Hafen laufen. Und das geht nur, wenn dieser keine Fischer sieht, die seine Kunden sind. Dass es langsam geht, macht nichts, denn bummeln ist angesagt und es soll nochmals zum Volkschor an der zentralen Veranstaltungsbühne unter der Brücke gehen.
Heiko Felgenträger mit Gattin Isabell und Tochter Hannah auf den Schultern ist erstmals als Urlauber aus Sellin nach Sassnitz gekommen. Die Sachsen-Anhaltiner bewundern wie alle, die über den Rügenplatz von der Stadt in den Hafen kommen, die Architektur der weit geschwungenen Brücke und den dort möglichen Panoramablick über den Hafen.
Annette und Werner Opitz aus Sassnitz wiederum haben sich über das gesellschaftliche Ereignis mit dem Philharmonieorchester im Glasbahnhof gefreut, bei dem sich am Sonnabend zahlreiche Prominenz versammelt hat. „Wir sehen hier Sassnitzer, die wir sonst kaum in der Stadt treffen“, freut sich Werner Opitz in Festtagslaune. „Abends ist es dann nochmals auf ganz andere Art romantisch“, können sie dem Fest zu jeder Zeit etwas abgewinnen. Denn geboten war diesmal weitaus mehr als eine volle Festmeile.
Ab elf Uhr spielte am Sonnabend das Philharmonische Oberstufenorchester der Rudolf Steiner Schule Berlin mit rund 100 Musikanten ein würdevolles und überraschendes Konzert im Glasbahnhof. Bei einer brillanten Akustik - beispielsweise mit der Filmmusik aus Herr der Ringe oder Schindlers Liste - stellte sich heraus, dass der Glasbahnhof exzellente konzertante Eigenschaften besitzt. Die überwiegend jungen Musikerinnen und Musiker bekamen auch für Eigenkompositionen oder Operettenmusik frenetischen Beifall.
„1000de feierten gutgelaunt und es zeigte sich erneut, dass die Sassnitzer Hafentage auch bei 100 Jahren Königslinie das eigentliche Ereignis sind, betrachtet man die Steigerung zur Nordtour eine Woche vorher.“ Das sagt Uli Wresch für die Veranstaltungsagentur Rudolph und ist trotz durchwachsenem Wetter zufrieden. „Auf drei Bühnen fanden Veranstaltungen statt bis in den sonntag Abend zum Abschlussfeuerwerk. „Erstmalig gab es am Sonntag früh auch einen maritimen Gottesdienst der beiden Sassnitzer Pastoren, der gut angenommen wurde. Das soll künftig beibehalten werden,“ so Wresch.
Und ganz nebenbei beteuerten Ministerpräsident Erwin Sellering unisono mit der Trelleborger Stadtpräsidentin Inga Hansson vor ausgewähltem Publikum die Bedeutung der Verbindung von Menschen durch Häfen. „Die Ostsee ist kein Meer, das uns trennt. Die Ostsee ist ein Meer, das uns verbindet“, unterstrich Ministerpräsident Sellering anlässlich der Festveranstaltung. Und dankte nochmals ausdrücklich dem ebenfalls anwesenden früheren Minister Otto Ebnet, dass er das alles maßgeblich mit auf den Weg gebracht habe.

© 2009 ostSeh / ANDREAS KÜSTERMANN

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